Der Grund,
warum ich Kalimantan (indonesischer Teil von Borneo) auf meiner
Weltreise auf keinen Fall auslassen wollte, ist der Tanjung Putin
Nationalpark. Im Tanjung Putin Nationalpark bekommt man die Gelegenheit,
wilde Orangutans hautnah erleben zu dürfen. Diese gibt es genau auf
zwei Inseln der Welt – Sumatra (ebenfalls Indonesien) und Borneo. Es
ist zudem die einzige Möglichkeit, grosse Affen ausserhalb von Afrika
zu Gesicht zu bekommen.
Die DNA
von Orangutans ist mit meiner und eurer fast um 97% Prozent identisch.
Wenn ich die Affen so beobachtet habe, hatte ich das Gefühl, dass die
Übereinstimmung mit manchen Menschen wohl bei fast 100% liegt.
Am Freitag
den 21. September steige ich um elf Uhr morgens in Banjarmasin in den
Bus, der mich nach Pontianak fahren wird. Das ist alles andere als eine
Kaffeefahrt. Die ersten sechs Stunden geht's über eine extrem holprige
Strasse, so dass Lesen unmöglich ist. Danach muss ich für die restlichen
12 Stunden Fahrt den Bus wechseln und zum Glück werden danach auch die
Strassen besser. Nach 18 Stunden Fahrt treffe ich um vier Uhr Morgens
(minus eine Stunde Zeitverschiebung) in Pontianak ein, wo ich gleich von
mehreren Ojetfahrern umworben werde. Ich setze mich zuerst mal hin, da
ich noch halb am Schlafen bin und blende die Ojetfahrer um mich herum aus.
Das kann ich in Zwischenzeit extrem gut.
Nachdem ich
richtig „erwacht“ bin, bestimme ich den Glücklichen, der mich nach Kumai
bringen kann. Mit dem Telefon des Ojetfahrers habe ich mit der Majid
Familie in Kumai telefoniert, welche mir von Taila empfohlen wurde. Ich
kann bei ihnen im Haus noch ein wenig schlafen, bevor es um 10 Uhr mit
einem ihrer Boote auf eine dreitägige Bootstour durch den Tanjung Putin Nationalpark geht.
Mit auf dem Boot ist noch ein älteres spanisches Paar, ein Guide, ein Assistent, eine Köchin und der Kapitän.
Die nächsten drei Tage fahren wir durch die Süsswasserkanäle im Tanjung Putin
Nationalpark und legen immer mal wieder am Land an und besuchen die
einzelnen Fütterungsstationen. Ist ein Orangutan verletzt oder wird ein
Baby Waise, wird es in einer der drei Rangerstationen behandelt und
aufgepeppelt. Hat er sich einigermassen erholt, wird er wieder ausgesetzt
und lebt dann meistens eine zeitlang oder auch für immer in einem Gebiet
rund um die Rangerstation, weil er dort einmal täglich eine ergänzende
Ration Bananen erhält. Aber auch andere Orangutans kommen zur
Füẗterungszeit bei den Stationen vorbei, da sie je nach Jahreszeit nicht
genügend Futter im Urwald finden. Die traurige Folge der Abolzung.
Bei diesen
„Fütterungen“ kann ich extrem nahe an die Orangutans heran – eine
grossartige Erfahrung. Diese sind sich auch an den Anblick der Menschen
gewöhnt und lassen sich ohne Probleme von mir fotografieren.
Bisher kannte
ich Orangutans nur als langweilige Affen aus dem Zürich Zoo,wie sie so
dasitzen und sich ab und zu mal bewegen. Es war eine grossartige
Erfarhrung diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben und zu sehen, wie
lebendig und verspielt diese Tiere in freier Wildbahn sind. Ebenfalls
überwältigend habe ich die offensichtlichen Gemeinsamkeiten mit uns
Menschen gefunden. Ihr soziales Verhalten,der Umgang mit den Babys, usw.
Spannend war
auch zu sehen, wie überlegt diese prachtvollen Tiere handeln und sich
fortbewegen. Zum Teil haben sie mich einfach angesehen und für mich war
offensichtlich, dass sie sich ihre Gedanken zu mir gemachthaben.
Unser Guide
hat mir erzählt, dass sie einem Orangutan einmal einen Regenschirm
gegeben haben, als es zu regnen begann. Ohne vorher jemals einen benutzt
zu haben, hat er diesen geöffnet und als der Regen vorbei war, hat er ihn
wieder geschlossen.
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Nein, das ist nicht das Hausboot mit dem ich in den Nationalpark fahre, sondern einer der grossen Tanker im internationalen Hafen von Kumai |
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Bei
der Fütterung gibt es zwei Taktiken: 1. Die Bananen schön zivilisiert
auf der Plattform essen wo sie in einem Korb liegen. 2. Mund mit Bananen
voll stopfen und auch noch mit den Händen möglichst viele Bananen
ergattern und sich dann auf einen Baum zurück ziehen. Dieser hat Taktik
Nr. 2 gewählt. |
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Hier handelt es sich um ein Männchen |
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Und hier das prachtvolle Männchen auch noch von vorne |
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Mit dem Hausboot geht es durch die schmalen Kanäle des Tanjung Putin Nationalparks |
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Jungtier |
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Auf dem Weg zur Ranger-Station |
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Ja
die Hand eines Orangutans ist ein wenig grösser... Übrigens ist ein
männliches Tier ungefähr acht mal so Stark wie ein ausgewachsener Mann |
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Zur Abwechslung mal eine andere Affenart |
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Gibbon - es ist erstaunlich wie schnell sich diese Affengattung von Ast zu Ast "hangeln" kann |
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Ein Gibbon bei einem Sprung von Ast zu Ast |
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Und auch Schweine habe ich gesehen |
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Darf ich vorstellen: Das ist Tom, der Chef der in diesem Gebiet lebenden Orangutans. |
Ein
witziges Video wo schön zu sehen ist wie sich die Affen von Baum zu
Baum bewegen. Oftmals muss mehr als einmal geschaukelt werden bis der
nächste Baum in Reichweite ist.
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Verblüffend die Ähnlichkeit, nicht? |
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Unser Hausboot |
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Gegen
den Abend hat der Assistent auf dem Boot jeweils mein Moskitonetz
aufgehängt und am Morgen wieder verräumt. Es ist absolut toll
bei Dunkelheit zu den Affen- und anderen Tiergeräuschen einzuschlafen |
So
und jetzt noch zur wohl am witzigsten aussehenden Affenspezies: Den
Nasenaffen. Schaut euch einfach mal die Nase an und dann ist der Name
klar.
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Durch
das Boot werden die Krokodile aufgescheucht. Die Nasenaffen wissen das
und deshalb springen sie genau dann über den Fluss wenn ein Boot
vorbeifährt. Ich habe beobachtet, dass die ohne Baby direkt in einen
Busch in Ufernähe auf der anderen Seite springen und die mit Baby am Bauch springen ins Wasser. |
Video eines Affensprungs - es sind geschätzte 20 Meter;-o
Am Montag
den 24. September bin ich zurück von meiner Tour und quartiere mich in
einem Hotel ein. Den Abend verbringe ich mit einem Spaziergang durch das
Dorf und geniesse einfach nur die Atmosphäre mit den netten Menschen.
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In diesem Strassenrestaurant esse ich für 1 SFr. ein super feines Nasi Goreng. Nasi heisst übrigens Reis und Goreng frittiert. |
Am nächsten
Morgen bringt mich ein Ojetfahrer an einen Strand, von wo ich per
Speedboot auf eine gegenüberliegende Halbinsel fahre. Diese Halbinsel ist
ein absoluter Geheimtipp und diesen habe ich nur durch Gespräche mit
einheimischen herausgefunden.
Auf dieser
Halbinsel, übrigens Tanjung Keluang genannt, befindet sich eine
Schildkrötenforschungsstation und damit hat sich's. Bei meiner Ankunft
werde ich sofort herzlich empfangen und der nette Mitarbeiter der Station
erklärt mir, wie sie Eier schützen, die hier am Strand gelegt werden und
wie sie die kleinen Schildkröten aufziehen, bis sie gross sind und dann
wieder in die Wildniss entlassen werden.
Ich verbringe
den Tag mit Lesen in meiner Hängematte und mit Baden und zu den
Fütterungszeiten darf ich jeweils die Schildkröten füttern.
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Per Speedboat geht es auf die Halbinsel |
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Diese Schildkröte ist ungefähr sechs Monate alt |
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Die Forschungsstation |
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Auch für solche Spässe habe ich Zeit;-) |
Ihr
könnt gut sehen wie einer der kleinen süssen Schildkröten versucht mit
einem Wasserstrahl meine Kamera zu treffen, weil er wohl meint es Gäbe
da Insekten. Oder vielleicht soll es einfach auch nur eine Showeinlage
sein.
Am nächsten
Morgen mache ich mit per Ojet auf nach Pangkalanbun, da ich am nächsten
Morgen weiter Richtung Westen Kalimantans fliegen werde.
Ursprünglich habe
ich von Pontianak einen Flug nach Singapur gebucht, da ich von da weiter
nach Australien fliegen werde. Meine Überlegung war, die Strecke
zwischen Pangkalanbun und Pontianak (ca 600 km) per Landweg und Schiff
zurückzulegen. Später habe ich mir dann jedoch auch für diese Strecke
noch einen Flug gebucht, da ich feststellen musste,dass das gar nicht
möglich ist, weil es dazwischen keine Strassegibt.
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Pangkalanbun |
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Wie
eine korrekte Abfallentsorgung funktioniert wissen die wenigstens und
vor allem gibt es das auch gar nicht und so landet der meiste Müll im
Wasser. |
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Menschenkette anstatt Kran |
Nach einer Nacht in Pangkalanbun fliege ich also per Zwischenstopp, wo ich jedoch im Flieger sitzen bleiben kann, nach Pontianak.
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Beim Aufgeben meiner Koffer wird mir dieses von ausgefüllte Flugticket überreicht ;-) |
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Immerhin macht der Flieger einen guten Eindruck |
Ausser feinem
Seafood und sehr netten Menschen hat Pontianak nur eine Attraktion und
zwar, dass diese Stadt genau auf dem Äquator liegt.Das ich mich auf dem
Äquator befinde, habe ich schon bei der Landung gemerkt, denn ich habe
mich noch nie so leichtfüssig bewegt, da ja am Äquator bekanntlich die
Erdanziehungskraft am geringsten ist ;-).
Und kann mir jemand sagen in welche Richtung sich der Strudel in der Badewanne dreht? Ich weiss es auch nicht - wohl je nach Zufall.
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Ich dachte ich sei ein Teeniestar so wie mich diese Mädchen umschwärmt haben |
Am Freitag
den 28. September fliege ich nach Singapur, wo ich mich nochmals für
eine Nacht bei Marti und Marcel einquartieren werde, bevor ich am
nächsten Abend weiter nach Cairns fliege, wo ich auf Fabienne treffen
werde.
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Ich denke es schadet nie sich mit dem Militär anzufreunden |
Etwas
liegt mir noch am Herzen: Ich habe gerade heute Morgen im Fernsehen
wieder eine Reportage gesehen, die zeigte, wie ernst es um die
Orangutans in den Wäldern Borneos und Sumatras steht. Viele Tiere müssen
umgesiedelt werden, da ihr Lebensraum abgeholzt wird, um Palmen für die
Gewinnung von Palmöl zu pflanzen. Und ihr glaubt gar nicht, in wie
vielen Produkten Palmöl enthalten ist - also wenn ihr die Möglichkeit
habt, verzichtet auf Produkte mit Palmöl!
pflanzen. Und ihr glaubt gar nicht, in wie
vielen Produkten Palmöl enthalten ist - also wenn ihr die Möglichkeit
habt, verzichtet auf Produkte mit Palmöl!
Super-Beitrag Andy, danke!! lg Reti
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