Montag, 24. Dezember 2012

Feliz Navidad!

Feliz Navidad!


Ich wünsche euch allen ganz, ganz schöne Weihnachten. Geniesst die Feiertage mit euren Liebsten und erholt euch vom ganzen Vorweihnachtsstress.

Ich habe noch nicht ganz realisiert, dass schon sehr bald Weihnachten ist. Ich bin mir gewöhnt, dass es im Dezember kälter wird, eventuell fällt Schnee (was ja dieses Jahr der Fall war) und alles ist Weihnachtlich dekoriert - auch wenn die Dekoration vieles kitschiger als schöner erscheinen lässt.
Durch das heisse Klima in dem ich mich immer aufhalte ist für mich im Juli, August, dem Schweizer Sommer, die Zeit stehen geblieben. So hatte ich auch erst eine Woche vor meinen Geburtstag realisiert, dass ich bald Geburtstag habe ;-) Der war übrigens am 10. Dezember.
Zwar kommt in Buenos Aires auch langsam Weihnachtsstimmung auf und die geschmückten Weihnachtsbäume und Dekorationen nehmen täglich zu. Doch für mich stimmt dieses Bild einfach absolut nicht mit dem Klima überein.



So nur noch kurz was ich so seit dem letzten Post gemacht habe:
Hmmmmm Wein trinken, gut Essen und Spanisch lernen - aber das habe ich euch ja schon erzählt.
Etwas ist noch speziell zu erwähnen. Ich wohne ja in Zwischenzeit schon seit fast drei Wochen im Hostel America del Sur und mit einigen vom Staff des Hostels habe ich mich sehr gut angefreundet. So kommt es schon mal vor, dass ich für ein paar Angestellte des Hostels Koche oder sie kochen für einander und ich esse mit ihnen.

Zu einem meiner Highlights in Buenos Aires gehört der Abend des 20. Dezember als Mariana für ihre Freunde ein BBQ (Asado genannt) organisiert und mich und Mirko, der ebenfalls schon länger im Hostel wohnt, ebenfalls einlädt.
Mariana ist ursprünglich gelehrte Köchin und so schmeckt alles extrem köstlich. Bis das Fleisch vom Grill genommen werden kann gibt es diverse kleine Köstlichkeiten. Jedoch übertrifft das Fleisch alles andere und ich Esse bis ich mich kaum mehr bewegen kann ;-)
Mirko und ich wurden sofort von allen herzlich aufgenommen und es war eine extrem coole Erfahrung mit Porteños (Einwohner von Buenos Aires) ein Asado zu haben.
Zu diesem argentinischen Abend gehört auch, dass sich Männer mit einem Kuss auf die Wange begrüssen und verabschieden. Am Anfang war das für mich sehr gewöhnungsbedürftig, doch nach einer Weile ist das wie ein fester Händedruck ;-)













Mein weiteres Programm sieht so aus, dass ich am 23. Dezember Fabienne, Claudio und Jenny am Flughafen abhole und am 25. fliegen wir nach El Calafate, ganz im Süden von Argentinien. Danach reisen wir während drei Wochen durch Argentinien.


Hier ein paar Fotos, die ich an meinem zweitletzten Tag im Hostel aufgenommen habe.








Ich und ein Teil des Staff's vom America del Sur Hostel


der Eingangsbereich


der Aussenbereich


Was in Argentinien jeder trinkt ist Mate. Mate ist eine Art bitterer Thé. Die Blätter für Mate werden vom Mate-Strauch gewonnen.





Mirko, Mariana und ich

Das Hostel America del Sur ist für mich betreffend Atmosphäre der beste Ort wo ich je übernachtet habe. Kein 5 Sterne Hotel kann das Ambiente dieses Hostels toppen und die Nacht in einem 4er Zimmer kostet erst noch nur 18 SFr.

Montag, 17. Dezember 2012

Von Santiago nach Buenos Aires - und hier bleibe ich jetzt mal eine Zeit lang

Am 28. November bin ich morgens früh nach Santiago de Chile geflogen. In der Hauptstadt Chiles habe ich mir für drei Nächte ein Hostel gebucht. Danach will ich weiter nach Buenos Aires...


Unternommen habe ich nicht wahnsinnig viel in diesen drei Tagen. Ich habe im Hostel super Leute kennen gelernt und bin mit diesen jeweils durch die Stadt geschlendert und habe so die Stadt entdeckt.
Was mich in Santiago überrascht hat ist das Klima. Also ich spreche von vielleicht 25 Grad am Tag und zum Teil doch fast gegen 10 Grad am Abend. Für das, dass anfangs Sommer ist habe ich wärmere Temperaturen erwartet.


Mit Vadim (Russland) in Santiago unterwegs








Am 1. Dezember reise ich per Bus weiter Richtung Buenos Aires. Die Fahrt dauert 22 Stunden und führt über die Anden. Das Reisen in dem sehr komfortablen Bus ist sehr angenehm. Ich sitze auf einem bequemen Ledersesseln der sich zu einem "fast" Bett hinunter klappen lässt, es gibt ein WC und auch "Essen" wird serviert.

Good Bye Chile
 
Die längste Gebirgskette der Welt: die Anden
 
Am Grenzübergang zu Argentinien

Im Winter kann man hier Skifahren




Am Sonntag morgen, dem 2. Dezember, treffe ich in Buenos Aires ein. Eines ist sofort klar - das Klima hier ist einiges wärmer.


Die Gegend rund um den Busbahnhof ist etwas dubios - das habe ich schnell einmal festgestellt. Mein Problem das es zu lösen gibt: Ich brauche argentinische Pesoso um den Transport zum Hostel bezahlen zu können. Jedoch will ich in dieser Gegend möglichst wenig lange mit all meinem Hab und Gut unterwegs sein. Beim Fragen nach der U-Bahnstation treffe ich noch auf eine andere Touristin und als ich sie Frage ob es hier ein Bankautomaten gibt meint sie nur: "Ich weiss nicht aber passe auf jeden Fall auf - die Gegend hier ist gefährlich". Automatisch ordne ich jede Person in meine "ist die Person gefährlich"-Skala ein.
Nach ungefähr fünf Minuten erreiche ich die U-Bahnstation. Dort erkunde ich mich nochmals nach einem Bankautomaten und es wird mir gesagt, dass es einen in der Station gibt. Das Problem ist einfach, dass der erste Zug erst um 8 Uhr fährt und die Station deshalb auch noch geschlossen ist. Na gut, ich will jetzt wirklich nicht gross herumlaufen mit all meinem Plunder und so warte ich 20 Minuten vor der Station.
Als die Station öffnet muss ich feststellen, dass meine Karten an diesem Automaten nicht funktionieren. Jetzt muss ich also tatsächlich mit meinem ganzen Plunder auf die Suche nach einem Geldautomaten?!? Doch dann kommen gleich zwei Backpacker auf mich zu die ich aus dem Bus kenne. Ich schildere ihnen kurz mein Problem und darauf kauft mir einer der Brasilianer ein U-Bahn Ticket.
Im Hotel angekommen kann ich leider noch nicht einchecken und so schlendere ich durch einen der riesen Sonntagsmärkte und hebe schliesslich auch noch Geld ab.


Am nächsten Tag gehe ich auf die Suche nach einer passenden Spanisch-schule. Ich will bis Weihnachten in Buenos Aires bleiben und so habe ich Zeit meine Spanisch Kenntnisse aufzufrischen und zu verbessern. Ich trotte von Schule zu Schule und am Abend finde ich die passende und sie ist erst noch nur gerade eine Minute zu Fuss von meinem Hostel entfernt. Morgen früh, Dienstag, wird es bereits losgehen - ich kann in einer Gruppe einsteigen die gestern mit dem Unterricht begonnen hat.


Was ich vom 2. Dezember bis jetzt so gemacht habe ist schnell zusammengefasst: Ich geniesse es einfach mal drei Wochen an einem Ort zu bleiben und habe mich mit den Mitarbeitern des Hostels und anderen Reisenden bestens angefreundet. Zudem esse ich viel, viel Fleisch - und zwar meiner Meinung nach die besten Steaks der Welt. Was natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf ist der super Wein, der zudem erst noch sehr preiswert ist. Wie habe ich nur ein gutes Glas Wein vermisst und hier kann ich dieses "Manko" nun nachholen.

Zudem darf auch das Nachtleben nicht unerwähnt bleiben. Buenos Aires ist für das beste Nachtleben in Südamerika bekannt. "Die Stadt schläft nie" hat hier eine völlig andere Bedeutung und zudem hat Buenos Aires auch ein extrem vielseitiges Nachtleben. Es gibt gemütliche Bars, Orte wo Tango getanzt wird und jede menge Nachtclubs. Zudem verschiebt sich hier der ganze Tagesablauf um ungefähr 4 Stunden. 22.00 Uhr ist eine gute Zeit um etwas zu Essen, vor Mitternacht muss man gar nicht erst in irgendeine Bar gehen und will man in einen Nachtclub ist vor 2 Uhr Morgens nichts los.

Das Koks-Hostel:
Da ich im America del Sur Hostel am Anfang nur für vier Tage reserviert hatte und zu spät für weitere Tage reserviert hatte musste ich am Freitag in ein anderes Hostel umziehen. Ich habe mir für 4 Nächte ein Bett im angeblichen Party-Hostel reserviert, da ich mal sehen wollte wie das so ist. Mein Fazit: Scheisse!
Über was anderes als Party konnte man sich mit den Backpackern in diesem Hostel nicht unterhalten. Das mag ja für ein, zwei Tage lustig sein - begann mich dann jedoch zu nerven.
Nachdem sich in meinem Zimmer drei Australier Koks reingezogen haben und mich mehrmals gefragt haben ob ich wirklich nicht probieren will, weil "der shit" aus Kolumbien wirklich super und billig ist war ich dann einfach nur noch froh wenn ich wieder in das Hostel America del Sur umziehen konnte.
Das mir nicht das gleiche wieder passiert, habe ich dieses Mal gleich für 12 Nächte reserviert.





Etwas ist noch speziell erwähnenswert:
Ich habe ein paar Mal Reisende im Hostel über ein Madonna-Konzert sprechen hören, aber mich nie weiter dafür interessiert. Als ich letzten Samstag, dem 15. Dezmeber, nach einem Spaziergang durch die Stadt zurückkomme treffe ich auf eine Holländerin und einen Engländer und als ich sie frage was sie machen sagen sie: "wir gehen ans Madonna Konzert"
Ich: Wann?

sie: Jetzt?

Ich: Wenn ihr mir fünf Minuten gibt komme ich mit!

sie: ok, wir warten ...



Sie hatten bereits ein Ticket und ich musste mich dann also zuerst mal auf die Suche nach einem Ticket machen. Als ich einen Helfer in einem orangen Überziehshirt frage wo ich Tickets kaufen kann sagt er: "ich habe"
Anstatt 125 SFr. bezahle ich 100 SFr. jedoch mit dem Risiko, dass das Ticket gefälscht ist. Ich drehe, prüfe und vergleiche das Ticket x mal mit den Tickets der anderen zwei und übergebe ihm danach per Handschlag das Geld und er übergibt mir unauffällig das Ticket. Damit kann ich auf meiner „Thing's to do before I die“-Liste nun auch den Punkt „mal unter dubiosen Umständen jemandem das Geld per Handschlag überreichen“ abhacken.

Als beim Eingang mein Ticket geprüft wird und mir Zutritt gewährt wird bin ich sehr erleichtert...

Das Konzert findet im River Plate Stadion statt

Die Show ist grandios ...

... und Madonna ist halt Madonna



Apropos dubiose Umstände: Dazu kommt mir noch eine andere Geschichte in den Sinn. Da Argentinien immer noch tief in der Kriese steckt sind Währungen wie der US-Doller und Euro sehr beliebt. Es gibt offizielle Wechselstuben und den schwarzen Markt wo man zum Beispiel beim Wechseln von US-Dollar einen um fast 25% besseren Wechselkurs erhält. Ich hatte aus Chile noch fast umgerechnet 200 SFr. zum Wechseln. Ich ging dann einfach mal durch die Passagen wo es hiess, dass sich diese Typen herumtreiben. Und bald einmal ruft an fast jeder Ecke einer "cambio", was soviel wie "wechseln" bedeutet. Ich spreche dann kurz mit einem und darauf gehen wir in eine Menschenleere Zwischenpassage und er wechselt mir meine chilenischen Pesos zu einem Kurs der um 15% besser ist, als der von offiziellen Wechselstuben.
Ich habe mich zuerst erkundigt wie ich die Korrektheit von argentinischem Pesos überprüfen kann, da das Risiko Falschgeld zu erhalten beim Wechseln auf der Strasse gross ist.
Als ich danach im Hostel mit dem Geld meinen Aufenthalt bezahle und die Empfangsdame die Scheine mit einem speziellen Stift überprüft (das wird mit allen 100er Scheinen gemacht - 100 Arg. Pesos = 20 SFr.) und nichts sagt atme ich tief durch und sage ihr: "Glück gehabt, ich habe das Geld vorher auf dem Schwarzmarkt gewechselt".


Ich muss hier nochmals den Punkt Kriminalität in Buenos Aires aufgreifen. Meine Schilderung am Anfang klingt doch so als wäre Buenos Aires eine sehr gefährliche Stadt. Dies ist jedoch nicht so – klar es gibt Stadtviertel, in denen man besser nicht unterwegs sein sollte. Sonst muss man sich einfach vor sehr geschickten Taschendieben in Acht nehmen. Aber auch dieses Risiko kann man mit ein paar sehr einfachen Regeln auf ein Minimum reduzieren.

Und Fotos aus Buenos Aires folgen in einem späteren Blog. Ich selbst habe bis heute noch kein einziges Foto in Buenos Aires gemacht ;-)


Heute ist Sonntag, der 16. Dezmeber. In genau einer Woche hole ich Fabienne, Claudio und Jenny am Flughafen ab und dann werden wir zusammen drei Wochen durch Argentinien reisen. Ich freue mich riesig auf die vertraute Gesellschaft.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Rapa Nui



Man beachte den Schriftzug unten im Bild ;-)



RapaNui gehört politisch zu Chile, geographisch jedoch zu Polynesien und somit ist Rapa Nui auch der polynesische Name für Osterinsel. Rapa Nui ist eine der isoliertesten Inseln der Welt – Die Entfernung zwischen der chilenischen Westküste und Rapa Nui beträgt 3'500Kilometer (4 Stunden Flugzeit) und Tahiti ist rund 4200 km entfernt.Die nächst gelegene, bewohnte Insel ist Pitcairn mit 2'000 Kilometer Entfernung.
Die Osterinsel zählt rund 10'000 Bewohner, wovon 9'000 in der Hauptstadt,welche zugleich auch die einzige Stadt ist, leben. Mit rund 162 km2 (24 km länge, 13 km breite) ist die Insel rund neun mal so gross wie der Kanton Aargau.


Irgendwo im Nirgendwo


Hauptattraktion von Rapa Nui sind die Moai, die monumentalen Steinskulpturen. Noch heute kennt man die genauen Gründe für die Errichtung dieser Steinskulpturen, welche bis zu 1'500 Jahren alt sind, nicht. Es gibt mehrere Vermutungen – doch wirklich bestätigt hat sich noch keine dieser Theorien.




Am 20. November - wow, es ist schon November! Kaum zu glauben wie schnell die Zeit vergeht - lande ich Hanga Roa, der Hauptstadt Rapa Nuis. Hmmm, wartet mal - das wäre zwar so vorgesehen gewesen, doch da war doch dieser Zwischenfall mit LAN Air...

... Am 19. November lande ich gegen 15 Uhr in Tahiti - vorbei ist meine Inselhopping-Tour:-( Da mein Flug erst nach Mitternacht um 00.20 Uhr nach Rapa Nui fliegt rufe ich spontan Ariifano an, die mich am Anfang meiner französisch Polynesien Reise mit dem Auto mitgenommen hat. Bis sie am Abend auf ein Bier am Flughafen vorbeikommt schreibe ich den frz. Polynesien Post.
Gegen den Abend trifft dann Ariifano am Flughafen ein, jedoch will ich zuerst noch mein Gepäck aufgeben bevor wir ein Bier trinken gehen. Beim einchecken treffe ich auf Guy, den ich im "Chez Rosina" in Bora Bora kennen gelernt habe. Guy ist Schweizer, lebt jedoch seit 15 Jahren in Rio de Janeiro. Er machte wie ich vor 15 Jahren eine Weltreise und blieb in Rio hangen. Wenn man einen Schweizer trifft heisst das ja noch lange nicht, dass man sich in Schwiizerdütsch unterhalten kann - Guy ist "Welsch" und so unterhalten wir uns in Englisch.
Ich warte also bis ich an der Reihe bin zum einchecken, als sich Guy auf einmal umdreht und sagt: "Unser Flug wurde annulliert!" Wir werden erst Morgen um 16.00 Uhr abfliegen!
Immerhin werden wir in ein Motel gegenüber des Flughafens eingebucht. Da LAN Air nicht genau weiss, ob sie alle Kunden, welche auf dem Flug gebucht sind, in Zimmern in Papeete unterbringen können müssen sich Guy und ich eines Teilen. Uns ist das egal!
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben und ich mich über eine deutsche Reisegruppe genervt habe, die Angst hatten sie sterben wohl nächstens und möchten diesen letzten Akt auf jeden Fall in Deutschland vollziehen - anders kann ich mir ihr verhalten nicht erklären, gehen wir mit Ariifano am Flughafen ein Bier trinken. Ein sehr witziger Abend und ich bin fast schon froh, dass unser Flug annulliert wurde.
Der Name Ariifano bedeutet übrigens "Königin des Reisens". Der Name der Dame, die uns am nächsten Tag die Flugtickets abnimmt, bedeutet "Traum des Himmels"! Ich finde es schön, dass jeder Name eine Bedeutung hat. Da können Guy und ich mit unseren langweiligen Namen nicht mithalten.


Am nächsten Tag können wir dann tatsächlich um 16.00 Uhr abfliegen und landen um 2 Uhr morgens (plus vier Stunden Zeitverschiebung) in Hanga Roa.


Freude herrscht, als wir endlich abfliegen können


Guy hat noch keine Unterkunft gebucht und so teilen wir uns das Zimmer, das ich in der Katarahi Lodge reserviert habe.

Nach dem Flug morgens um drei Uhr (und die Frisur hält): Ich werde von Pilo, welcher für die Katarahi Lodge zuständig ist, abgeholt und bekomme auch gleich noch ein Willkommensgeschenk.


Als wir uns schlafen legen ist 5 Uhr. Gegen den Mittag stehen wir auf und organisieren uns 2 Fahrräder, welche wir für drei Tage mieten.

Wir treten am 1. Tag gleich mal kräftig in die Pedalen und legen rund 30 km zurück. Klingt nicht nach viel, doch so untrenniert ich bin zehrt die Tour an meinen Kräften. Der starke Gegenwind, das auf und ab und dieser scheiss unbequeme Sattel machen die Tour auch nicht einfacher. Mir kommt es so vor als sei dieser Sattel bei Ausgrabungen gefunden worden und man habe früher damit Leute gefoltert.


Das Mittagessen nehmen wir an diesem schönen Örtchen zu uns

In Rapa Nui gibt es extrem viele frei lebende PPferde. Diese tragen zwar Brandzeichen doch einen Zaun gibt es oft nicht und die Fläche wo sie sich bewegen können ist riesig und somit sind das für mich, sowie auch für den Lonely Planet, wilde Pferde


Bald sichten wir den ersten Moai





Dies sind wohl die bekanntesten 15 Moais auf Rapa Nui. Tongariki, wie der Ort genannt wird, hat auf mich eine extrem faszinierende und magische Wirkung. Wir verbringen gegen die zwei Stunden an diesem Ort und geniessen einfach nur den Augenblick. Das Beste von allem - es hat fast keine Touristen!


Die aufrecht stehenden Moais sind übrigens alle während Restarationsarbeiten aufgestellt worden. Erdbeben und Tsunamis haben die Figuren im Laufe der Zeit umgestossen. Die Orte wo sie stehen sind jedoch ihre Ursprungsorte. Die Plattform auf denen sie stehen wurden dazumal so detailliert aus Steinen "zusammengesetzt", dass nicht mal eine Messerklinge zwischen die Steine passte.

Für den zweiten Tag präpariere ich meinen Sattel und polstere ihn mit einem Saron. Aber mein Arsch ist noch in Flammen vom 1. Tag. Naja, da muss ich jetzt durch!
Am zweiten Tag umrunden wir die Insel auf der einzigen Strasse der Insel, welche dies ermöglicht. Als wir in unserer Unterkunft eintreffen haben wir erneut um die 50 km in den Beinen.



Rechts handelt es sich um den Vulkan Polkatike





Der Anakena beach ist der einzige Ort, wo sich die Moais so nahe am Meer befinden.

Diese Farben des Meeres sind einfach sagenhaft



I can fly ...


Warum die Moai zum Teil Hüte getragen haben oder noch tragen weiss man bis heute nicht genau


 



Dieser Stein ist laut Rapa Nui Kultur der Bauchnabel der Welt. Zudem soll es einen in Haiti, einen in Neuseeland und einen auf Neuguinea geben und zusammen sollen sie das Gebiet Polynesiens abstecken. Den in Neuseeland gibt es, der für Neuguinea liegt im Meer und ob es einen in Hawai gibt weiss der Guide nicht der gerade mit einer Gruppe an diesem Ort ist. Dieser Stein soll auch eine esoterische Wirkung, eine Kraft, haben - wenn ich jeweils so was höre muss ich lachen. Als dann der Kompass verrückt spielt, wenn man ihn darüber hält bin ich das erste Mal beeindruckt. Das Zweite Mal beeindruckt mich dieser Ort noch mehr als ich wie im Bild mit geschlossenen Augen die Hände über den Stein halte und eine seltsame Kraft spüre. Ich kanns nicht glauben und nehme meine Hände wieder weg vom Stein - ich spüre nichts mehr. Dann nochmals über den Stein und diese seltsame Kraft ist wieder da! Man so was habe ich noch nie erlebt und ich dachte immer das sei reine Einbildung - doch ich habe definitiv die Kraft "des Bauchnabels der Welt" gespürt.








Da uns Tongariki und die 15 gigantischen Moais dermassen beeindruckt haben statten wir den Figuren am zweiten Tag einen zweiten Besuch ab.

Wo schaut ihr nur hin? Auf was wartet ihr? Diese Fragen gehen mir nach und nach durch den Kopf.
 

Wie dieses Bild entstanden ist bleibt mein Geheimnis.
 

Immer mal wieder treffen wir auf tierische Überreste


Am Fusse des Vulkans Rano Raraku wurden die Moais aus dem Fels gehauen. Auch dieser Ort hat eine fantastische Atmosphäre. Er nimmt einen sofort in seinen Bann.


Im Hintergrund Tongariki


Es sieht so aus als hätten die Bewohner der Insel seiner Zeit vom einen auf den anderen Tag aufgehört Moais aus dem Felsen zu schlagen. Warum haben sie nur diese Moais angefertigt? Was sollte der Zweck sein?








Am 3. und für Guy bereits letzten Tag wollen wir noch die letzte Strasse abfahren, die uns fehlt bevor wir alle Strassen der Insel befahren haben. Über eine ungeteerte Strasse holpern wir von Moais zu Moais und an Höhlen vorbei bis es das letzte Stück dann wieder auf einer geteerten Strasse zurück zu Unserer Unterkunft geht. 30 km werden es wohl wieder gewesen sein obwohl es sich wie 50 km anfühlt.


Als erstes besteigen wir den Vulkan Puakatike. Hier wurde jedes Jahr der "Vogelmann" auserkoren.

Jedes Jahr fand hier der Birdman-Kontest statt. Bei diesem Kontest mussten die Teilnehmer zum unten abgebildeten Motu schwimmen und mit dem ersten Ei des "Sooty Tern" Vogel zurück schwimmen und die Klippe zum Vulkan hoch klettern.


Motu Iti (klein) und Motu Nui (gross)

Die Häuser dieses Dorfes wurden nur während drei Wochen im Jahr bewohnt
 







Als wir alleine bei diesen Moais sind nutzen wir die Chance für ein "verbotenes Foto"


In den drei Tagen haben wir die wunderschöne Insel Rapa Nui abgeradelt und extrem viele wunderbare Eindrücke gewonnen. Zudem bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass ich nicht mehr allzu fit bin und mein Arsch zu dem Sattel meines Fahrrads genau so gut passt wie zwei gleichpolige Magnete.

Heute ist Samstag und am frühen Nachmittag reist Guy ab. Es war eine super Zeit mit ihm und wir sehen uns sicher wieder in Rio.
Hanga Roa hat zwei "Discos"! Beide sollen Gut sein, doch von der einten wurde mir abgeraten, da es nur betrunkene locals hat die absolut verrückt sind. Na gut, dann werde ich dann mal in die andere gehen. Zuvor besuche ich jedoch noch eine traditionelle Tanzshow.



 






Zweimal wurden Leute auf die Bühne geholt - mich hat's zweimal erwischt. Das zweite mal durfte ich gegenüber von einer Tänzerin in einem Kreis der restlichen Tänzer tanzen. Damit ich nicht zu heiss habe hat mir der Tänzer auf dem vorigen Foto netterweise zuerst noch das Hemd ausgezogen. Naja, dann tanze ich halt oben ohne vor den rund 150 Zuschauern! Wie man sieht ist mein Tanzstiel bei diesem ersten Tanz noch nicht ganz ausgereift. Das zweite mal habe ich alles besser gemacht, jedoch gibt es davon keine Fotos ;-o


Ich kenne ja die Partyallüren von spanisch sprechenden Ländern und denke mir ich gehe mal um 23.00 Uhr los, da die meisten Leute wohl erst nach Mitternacht eintreffen werden. Als ich um 23.30 Uhr eintreffe muss ich noch 5 Minuten warten bis der Club die Türen öffnet . Bis dann um 1 Uhr die Leute so langsam eintreffen verbessere ich mein spanisch mit der Bardame, welche mir stolz erzählt dass sie mit 44 bereits Grossmutter ist und immer noch eine regelmässige Partygängerin ist. Von 18 bis 60 Jahre hat es alles in diesem Club.
Später lerne ich noch zwei Mexikanerinnen und einen Einheimischen kennen und da die mexikanerinnen ein Mietauto haben gehen wir morgens um 7 Uhr nach Tongariki um uns den Sonnenaufgang anzusehen. Zum Glück nehme ich Kamera und Stativ mit. Einfach nur MAGISCH dieser Ort!








Am Sonntag wird ausgeschlafen und im Dorf rumspaziert. 


Ja, auch Surfen kann man auf Rapa Nui


Überall trifft man auf Moais. Da sich diese extrem nahe bei Hanga Roa befinden, bleibe ich bis zum Sonnenuntergang hier.



Eines meiner persönlichen Lieblingsfotos


Wo schaut ihr nur hin? Zum Mond eher weniger ...

 









Da Rapa Nui bekannt ist für einer der klarsten Tauchorte der Welt gehe ich am Montag auf zwei Tauchgänge. Mein Instruktor ist um die 60 und blieb vor 20 Jahren auf der Insel hangen als er als Mitglied der Cousteau Crew nach Rapa Nui kam. "Für mich ist Tauchen eine Droge", meint er nur und echt so einen Crazy Instruktor hatte ich noch nie.
Auf dem 1. Tauchgang tauchen wir nicht weit von der Tauchbasis entfernt. Hauptattraktion ist ein Nachbau eines Moai, der beim Versuch ihn auf ein Schiff zu verladen im Meer versunken ist.
Den zweiten Tauchgang machen wir bei dem Motu, wo der "Birdman" Kontest statt findet.
Ein Instruktor auf Rangiroa hat das Tauchen in Rapa Nui perfekt beschrieben - kristallklares Wasser und nicht viel zu sehen. So was habe ich noch nie erlebt - bei dem Motu beträgt die Sicht unter Wasser ungefähr 80 Meter! Zum Vergleich: Auf meinen bisherigen Tauchgängen war eine 30 Meter Sichtweite absolut super.



Das Wasser ist mit 24 Grad doch ziemlich kalt und zum Glück ist diese Tauchbasis bestens dafür ausgerüstet

Als wir zurück beim Boot sind, schnappe ich mir meine Kamera, tauche nochmals ab und drücke die Kamera dem Tauchinstruktor in die Hand. Man bin ich froh um diese Aktion von mir und die dabei entstandenen Fotos











Am Dienstag unternehme ich nichts mehr grosses und am Mittwoch Morgen fliege ich dann bereits nach Santiago...
 
Juju, ich fliege!




Was hier auch noch anzumerken ist, ist dass ich in Rapa Nui mein fünftes paar Flip-Flops weggeworfen habe. Das spricht doch für das Wetter auf meiner Reise! In der Schweiz habe ich ein paar 3 Jahre lang.