Montag, 17. Dezember 2012

Von Santiago nach Buenos Aires - und hier bleibe ich jetzt mal eine Zeit lang

Am 28. November bin ich morgens früh nach Santiago de Chile geflogen. In der Hauptstadt Chiles habe ich mir für drei Nächte ein Hostel gebucht. Danach will ich weiter nach Buenos Aires...


Unternommen habe ich nicht wahnsinnig viel in diesen drei Tagen. Ich habe im Hostel super Leute kennen gelernt und bin mit diesen jeweils durch die Stadt geschlendert und habe so die Stadt entdeckt.
Was mich in Santiago überrascht hat ist das Klima. Also ich spreche von vielleicht 25 Grad am Tag und zum Teil doch fast gegen 10 Grad am Abend. Für das, dass anfangs Sommer ist habe ich wärmere Temperaturen erwartet.


Mit Vadim (Russland) in Santiago unterwegs








Am 1. Dezember reise ich per Bus weiter Richtung Buenos Aires. Die Fahrt dauert 22 Stunden und führt über die Anden. Das Reisen in dem sehr komfortablen Bus ist sehr angenehm. Ich sitze auf einem bequemen Ledersesseln der sich zu einem "fast" Bett hinunter klappen lässt, es gibt ein WC und auch "Essen" wird serviert.

Good Bye Chile
 
Die längste Gebirgskette der Welt: die Anden
 
Am Grenzübergang zu Argentinien

Im Winter kann man hier Skifahren




Am Sonntag morgen, dem 2. Dezember, treffe ich in Buenos Aires ein. Eines ist sofort klar - das Klima hier ist einiges wärmer.


Die Gegend rund um den Busbahnhof ist etwas dubios - das habe ich schnell einmal festgestellt. Mein Problem das es zu lösen gibt: Ich brauche argentinische Pesoso um den Transport zum Hostel bezahlen zu können. Jedoch will ich in dieser Gegend möglichst wenig lange mit all meinem Hab und Gut unterwegs sein. Beim Fragen nach der U-Bahnstation treffe ich noch auf eine andere Touristin und als ich sie Frage ob es hier ein Bankautomaten gibt meint sie nur: "Ich weiss nicht aber passe auf jeden Fall auf - die Gegend hier ist gefährlich". Automatisch ordne ich jede Person in meine "ist die Person gefährlich"-Skala ein.
Nach ungefähr fünf Minuten erreiche ich die U-Bahnstation. Dort erkunde ich mich nochmals nach einem Bankautomaten und es wird mir gesagt, dass es einen in der Station gibt. Das Problem ist einfach, dass der erste Zug erst um 8 Uhr fährt und die Station deshalb auch noch geschlossen ist. Na gut, ich will jetzt wirklich nicht gross herumlaufen mit all meinem Plunder und so warte ich 20 Minuten vor der Station.
Als die Station öffnet muss ich feststellen, dass meine Karten an diesem Automaten nicht funktionieren. Jetzt muss ich also tatsächlich mit meinem ganzen Plunder auf die Suche nach einem Geldautomaten?!? Doch dann kommen gleich zwei Backpacker auf mich zu die ich aus dem Bus kenne. Ich schildere ihnen kurz mein Problem und darauf kauft mir einer der Brasilianer ein U-Bahn Ticket.
Im Hotel angekommen kann ich leider noch nicht einchecken und so schlendere ich durch einen der riesen Sonntagsmärkte und hebe schliesslich auch noch Geld ab.


Am nächsten Tag gehe ich auf die Suche nach einer passenden Spanisch-schule. Ich will bis Weihnachten in Buenos Aires bleiben und so habe ich Zeit meine Spanisch Kenntnisse aufzufrischen und zu verbessern. Ich trotte von Schule zu Schule und am Abend finde ich die passende und sie ist erst noch nur gerade eine Minute zu Fuss von meinem Hostel entfernt. Morgen früh, Dienstag, wird es bereits losgehen - ich kann in einer Gruppe einsteigen die gestern mit dem Unterricht begonnen hat.


Was ich vom 2. Dezember bis jetzt so gemacht habe ist schnell zusammengefasst: Ich geniesse es einfach mal drei Wochen an einem Ort zu bleiben und habe mich mit den Mitarbeitern des Hostels und anderen Reisenden bestens angefreundet. Zudem esse ich viel, viel Fleisch - und zwar meiner Meinung nach die besten Steaks der Welt. Was natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf ist der super Wein, der zudem erst noch sehr preiswert ist. Wie habe ich nur ein gutes Glas Wein vermisst und hier kann ich dieses "Manko" nun nachholen.

Zudem darf auch das Nachtleben nicht unerwähnt bleiben. Buenos Aires ist für das beste Nachtleben in Südamerika bekannt. "Die Stadt schläft nie" hat hier eine völlig andere Bedeutung und zudem hat Buenos Aires auch ein extrem vielseitiges Nachtleben. Es gibt gemütliche Bars, Orte wo Tango getanzt wird und jede menge Nachtclubs. Zudem verschiebt sich hier der ganze Tagesablauf um ungefähr 4 Stunden. 22.00 Uhr ist eine gute Zeit um etwas zu Essen, vor Mitternacht muss man gar nicht erst in irgendeine Bar gehen und will man in einen Nachtclub ist vor 2 Uhr Morgens nichts los.

Das Koks-Hostel:
Da ich im America del Sur Hostel am Anfang nur für vier Tage reserviert hatte und zu spät für weitere Tage reserviert hatte musste ich am Freitag in ein anderes Hostel umziehen. Ich habe mir für 4 Nächte ein Bett im angeblichen Party-Hostel reserviert, da ich mal sehen wollte wie das so ist. Mein Fazit: Scheisse!
Über was anderes als Party konnte man sich mit den Backpackern in diesem Hostel nicht unterhalten. Das mag ja für ein, zwei Tage lustig sein - begann mich dann jedoch zu nerven.
Nachdem sich in meinem Zimmer drei Australier Koks reingezogen haben und mich mehrmals gefragt haben ob ich wirklich nicht probieren will, weil "der shit" aus Kolumbien wirklich super und billig ist war ich dann einfach nur noch froh wenn ich wieder in das Hostel America del Sur umziehen konnte.
Das mir nicht das gleiche wieder passiert, habe ich dieses Mal gleich für 12 Nächte reserviert.





Etwas ist noch speziell erwähnenswert:
Ich habe ein paar Mal Reisende im Hostel über ein Madonna-Konzert sprechen hören, aber mich nie weiter dafür interessiert. Als ich letzten Samstag, dem 15. Dezmeber, nach einem Spaziergang durch die Stadt zurückkomme treffe ich auf eine Holländerin und einen Engländer und als ich sie frage was sie machen sagen sie: "wir gehen ans Madonna Konzert"
Ich: Wann?

sie: Jetzt?

Ich: Wenn ihr mir fünf Minuten gibt komme ich mit!

sie: ok, wir warten ...



Sie hatten bereits ein Ticket und ich musste mich dann also zuerst mal auf die Suche nach einem Ticket machen. Als ich einen Helfer in einem orangen Überziehshirt frage wo ich Tickets kaufen kann sagt er: "ich habe"
Anstatt 125 SFr. bezahle ich 100 SFr. jedoch mit dem Risiko, dass das Ticket gefälscht ist. Ich drehe, prüfe und vergleiche das Ticket x mal mit den Tickets der anderen zwei und übergebe ihm danach per Handschlag das Geld und er übergibt mir unauffällig das Ticket. Damit kann ich auf meiner „Thing's to do before I die“-Liste nun auch den Punkt „mal unter dubiosen Umständen jemandem das Geld per Handschlag überreichen“ abhacken.

Als beim Eingang mein Ticket geprüft wird und mir Zutritt gewährt wird bin ich sehr erleichtert...

Das Konzert findet im River Plate Stadion statt

Die Show ist grandios ...

... und Madonna ist halt Madonna



Apropos dubiose Umstände: Dazu kommt mir noch eine andere Geschichte in den Sinn. Da Argentinien immer noch tief in der Kriese steckt sind Währungen wie der US-Doller und Euro sehr beliebt. Es gibt offizielle Wechselstuben und den schwarzen Markt wo man zum Beispiel beim Wechseln von US-Dollar einen um fast 25% besseren Wechselkurs erhält. Ich hatte aus Chile noch fast umgerechnet 200 SFr. zum Wechseln. Ich ging dann einfach mal durch die Passagen wo es hiess, dass sich diese Typen herumtreiben. Und bald einmal ruft an fast jeder Ecke einer "cambio", was soviel wie "wechseln" bedeutet. Ich spreche dann kurz mit einem und darauf gehen wir in eine Menschenleere Zwischenpassage und er wechselt mir meine chilenischen Pesos zu einem Kurs der um 15% besser ist, als der von offiziellen Wechselstuben.
Ich habe mich zuerst erkundigt wie ich die Korrektheit von argentinischem Pesos überprüfen kann, da das Risiko Falschgeld zu erhalten beim Wechseln auf der Strasse gross ist.
Als ich danach im Hostel mit dem Geld meinen Aufenthalt bezahle und die Empfangsdame die Scheine mit einem speziellen Stift überprüft (das wird mit allen 100er Scheinen gemacht - 100 Arg. Pesos = 20 SFr.) und nichts sagt atme ich tief durch und sage ihr: "Glück gehabt, ich habe das Geld vorher auf dem Schwarzmarkt gewechselt".


Ich muss hier nochmals den Punkt Kriminalität in Buenos Aires aufgreifen. Meine Schilderung am Anfang klingt doch so als wäre Buenos Aires eine sehr gefährliche Stadt. Dies ist jedoch nicht so – klar es gibt Stadtviertel, in denen man besser nicht unterwegs sein sollte. Sonst muss man sich einfach vor sehr geschickten Taschendieben in Acht nehmen. Aber auch dieses Risiko kann man mit ein paar sehr einfachen Regeln auf ein Minimum reduzieren.

Und Fotos aus Buenos Aires folgen in einem späteren Blog. Ich selbst habe bis heute noch kein einziges Foto in Buenos Aires gemacht ;-)


Heute ist Sonntag, der 16. Dezmeber. In genau einer Woche hole ich Fabienne, Claudio und Jenny am Flughafen ab und dann werden wir zusammen drei Wochen durch Argentinien reisen. Ich freue mich riesig auf die vertraute Gesellschaft.

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