Donnerstag, 28. Februar 2013

Quito - Grossstadt in den Anden

Am 16. Februar früh Morgens um 5.30 holt mich im Hostel America del Sur ein Taxi ab, das mich an den Flughafen bringt. Geschlafen habe ich genau nichts - ich will doch meine letzte Nacht in Buenos Aires nicht verschlafen.
Wie auch schon beim Flug von Rio nach Buenos Aires, fliege ich in der 1. Klasse. Wieso weiss ich bis heute noch nicht. Jedoch ist mir dieses Privileg nur bis nach Lima gegönnt, wo ich den Flieger wechseln muss. Zum Fliegen 1. Klasse gehört: Zugang in die VIP Lounge, ein Sitz der 1. Klasse welchen ich per Knopfdruck in ein Bett umwandeln kann und ein klasse Dreigangmenu. Mit Flip-Flops, Shorts und Fruit Loops T-Shirt passe ich nicht so recht in die 1. Klasse und so schauen mich einige auch an. Mit einem "Ja, auch ohne Lacoste Schuhe und Polo-Hemd darf man 1. Klasse fliegen"-Blick erwidere ich.

Der Flug nach Lima dauert fünfeinhalb Stunden und drei weitere Stunden sind es bis nach Quito - nur so als Info, dameit euch bewusst ist über welche Distanzen wir hier sprechen.
Die Landung in Quito ist wie erwarted sehr holprig, da sich der Flughafen mitten in den Anden befindet.

Die drei Regionen von Ecuador. Im Westen die Küstenregion, in der Mitte die Anden und im Osten das Amazonasgebiet. In Ecuador leben etwas mehr als 15 Millionen Menschen


Per Taxi geht's ins Hostel. Als ich den 2. Stock erreiche, bin ich völlig ausser Atem. Was ist nur los? So unfit kann ich doch nicht sein?!?
Ich weiss das Quito in der Höhe liegt, aber dass die Haupstadt Ecuadors auf 2850 Meter liegt ist auch mir neu. Das erklärt meine Atemnot und auch warum ich frohr als ich mit Flip-Flops, Shorts und Shirt aus dem Flieger stieg.
Da bereits Abend ist und ich müde bin haue ich mich bald mal aufs Ohr.

Am nächsten Tag ist in Ecuador ein aussergewöhnlicher Tag. Heute sind die Präsidentschaftswahlen. Wie später bekannt wird, ist Rafael Correa wiedergewählt. Die Wahlen verliefen friedlich. Alle, mit denen ich gesprochen habe, sind mit der Wahl Correas zufrieden, welcher die Idee eines modernen Sozialstaates verfolgt.
"Seitdem Correa regiert (6 Jahre), kommen mehr Touristen, da die Infrastruktur verbessert wurde", "Die Arbeitslosigkeit und Kriminalität ist zurückgegangen", sind nur zwei Antworten auf meine Frage warum sie Correa gewählt haben.
So, aber nichts desto trotz will ich heute die Altstadt, der 1.4 Millionen Stadt, erkunden die sich mitten in den Anden befindet.



Unterwegs in der schönen Altstadt von Quito


Die Basilica del Voto Nacional


Die Highlights der Basilika sind die Türme - mit viel Nerven kann man sie besteigen: Der Weg führt über eine wackelige Holzplanke unter dem Hauptdach, danach geht's über steile Treppen und Leitern bis zur Spitze


Die Aussicht von den Türmen aus auf Quito. Im Hintergrund sieht man die Jungfrau von Quito, welche jedoch mehr wie ein Engel aussieht.

 
Finde den Fehler!

 
Beim Besteigen der Türme sieht man das Uhrwerk der Turmuhren.





Von einem der Türme aus habe ich noch dieses Foto geschossen. Der Mann mit dem schwarzen Kittel ist ein Priester. Ein zweiter steht im Tor. Die Hoffnung, dass die Kirche moderner wird, ist also noch nicht verloren.



Altstadt


Der Palast vom neuen und alten Präsidenten Rafael Correa, der auch in diesem wohnt. Auf den grossen Bildschirmen werden die Wahlen live übertragen.





Hoch auf einem Berg befindet sich die Jungfrau von Quito, welche eben mehr wie ein Engel aussieht


Tagein, Tagaus bietet sich der Jungfrau von Quito diese Aussicht





Auf dem nach Hause weg bin ich noch an einem kleinen Markt vorbei gelaufen, wo ein Ecuadorianer Armbänder webt. Wie ihr ja wisst, sammle ich ja Armbänder Orten die ich besuche. Das Eindrucksvolle an dem ganzen ist, wie schnell er meinen Namen in das Armband gewoben hat. Sieht es euch einfach selber an ...



Das Wetter in Quito erinnert mich sehr an das schweizer Frühlingswetter - so zwischen 12 und 20 Grad und immer mal wieder Regen. Auf meine Frage, welche Jahreszeit wir denn haben, bekomme ich zwei Mal dieselbe Antwort: "Jahreszeit, was meinst du damit? Hier ist das Wetter das ganze Jahr gleich".

Der wahre Grund warum ich auf jeden Fall nach Ecuador wollte, sind die Galapagos Inseln. Für mich als Natur- und Tierliebhaber sind diese Inseln ein Traumziel.
Ich erkunde mich nach Last Minute Angeboten und nachmittags um 4 Uhr ist alles unter Dach und Fach! Ich fliege in zwei Tagen für zehn Tage auf die Galapagos Inseln. Nach einer acht tägigen Schiffstour folgen zwei Tage auf der Insel Santa Cruz mit je zwei Tauchgängen. Für mich wird damit ein weiterer Traum wahr!

An meinem letzten Tag in Quito organisiere ich noch einen weiteren Trip. Wenn ich von den Galapagos Inseln zurück nach Quito komme geht es ab in den Dschungel (Amazonas).
Am Nachmittag mache ich mich auf an den Ort wo der Strudel der Toilette weder im Uhrzeigersinn, noch im Gegenuhrzeigersinn dreht - die Mitte der Welt - der Äquator!

Die Mitte der Welt


Mit einem Bein in der südlichen und mit dem anderen in der nördlichen Hemisphäre.







In diesem offenen Museum werden einem auf einer Tour die Phänomene des Äquators erklärt.


Auf dem Strich - weder im Norden, noch im Süden. Eines der Phänomene ist, dass es einem schwerer Fällt genau auf einer Linie zu balangsieren, welche zugleich die Äquatorlinie ist, da einem Kräfte auf beide Seiten ziehen.
Ein weiteres das uns Eindrucksvoll demonstriert wird ist das Phänomen, dass wenn Wasser abfliesst sich der Strudel in der nördlichen Hemisphäre im Gegenuhrzeigersinn dreht und umgekehrt in der südlichen Hemisphäre. Dieses Phänomen ist schon nur zwei Metern neben der Äquatorlinie zu beobachten. Und kaum zu Glauben, aber genau auf der Äquatorlinie dreht sich der Strudel in keine der beiden Richtungen - das Wasser fliesst schlichtweg gerade nach unten.



Auch ein Ei kann man auf der Äquatorlinie leichter auf einem Nagel ausbalangsieren. Ich bestehe den Test und bekomme dafür sogar ein Zertifikat ;-)


Auf dieser Tour gibt es auch noch einige Anschauungsobjekte aus dem Amazonas. Im Amazonas darf man auf keinen Fall ins Wasser pinkeln, da es sonst passieren kann, dass dieser dann noch kleine Fische den Urinstrahl hinauf in die Harnröhre schwimmt und sich dort einnistet und immer grösser wird. Der Fisch muss dann operativ entfernt werden. Keine Ahnung wie der Fisch heisst, aber in meinem Kollegenkreis ist er als "Penisfisch" sehr bekannt und beliebt für Witze.


Am 20. Februar werde ich früh morgens um 5.30 von einem Taxifahrer abgeholt. Ich habe das Glück oder Pech, dass ich vom neuen Flughafen aus auf die Galapagos Inseln fliege. Ab diesem Tag ist der alte Flughafen nicht mehr in Betrieb und der ganze Flugverkehr läuft über den neuen Flughafen. Gründe für den neuen Flughafen sind, dass der alte sich mittlerweile mitten in der Stadt befindet, veraltet ist und der Anflug mit erhöhtem Risiko verbunden ist.
Überall sind Reporter Anwesend und auch die Angestellten knipsen sich mit ihren Mobiltelefonen über den Haufen.


Wenn man am Flughafen ankommt und die Anzeige der Flüge so aussieht beunruhigt das einen doch. Später erfahre ich, dass es ein Problem mit den Anzeigetafeln gibt und wir uns darauf nicht verlassen können.


Das erste Flugzeug, welches auf dem neuen Flughafen landet wird feierlich getauft.


Nachdem ich eingechecked habe und auf den Flug warte wechselt der Flugstatus unseres Fluges auf einmal von "verspätet" auf "Gate geschlossen" - da fehlt doch irgendwie das Boarding dazwischen?!?
Auf jeden Fall steigen wir später dann einmal in einen Bus ein, der uns zum Flieger bringt. Als der Bus bei einem Flieger hält und schon fast alle ausgestiegen sind, heisst es: "Bitte wieder einsteigen - das ist das falsche Flugzeug".
Mit rund anderthalb Stunden Verspätung und als etwa drittes Flugzeug heben wir vom neuen Flughafen in Quito ab.

Juhuuuu, ich fliege auf die Galapagos Inseln!!

Mittwoch, 20. Februar 2013

Buenos Aires zum Dritten

Am 12. Februar um 10 Uhr fliege ich von Rio de Janeiro nach Buenos Aires...

Für den 7. März habe ich einen Flug von Bogota nach Las Vegas gebucht. Wie schon erwähnt werde ich dort auf eine Gruppe von 7 Schweizern stossen, wobei ich fünf nicht kenne und zwei davon gehören zu meinen besten Kollegen - Claudio und Mirco.

Da der 7. März schon bald ist und ich ehrlich gesagt auch die Distanzen in Südamerika völlig unterschätzt habe, habe ich mich entschlossen von Rio de Janeiro nach Quito, Ecuador zu fliegen. Da es keine Direktflüge gibt, war eine Option über Buenos Aires zu fliegen. Spontan entschied ich also nochmals vier Nächte in Buenos Aires zu verbringen. Und hier bin ich also wieder - natürlich im Hostel America del Sur.

Zu erzählen gibt es nicht viel. Ich habe die Zeit nochmals genossen um an zwei gratis Touren teilzunehmen, die das Hostel anbietet und natürlich habe ich nochmals ein feines Steak bei einem guten Glas Wein genossen. Obwohl ich fast vier Wochen in diesem Hostel gelebt habe, habe ich es nie geschafft an diesen Touren teil zu nehmen.

Hier nochmals ein paar Fotos

Keine Ahnung wieso, aber ich konnte 1. Klasse fliegen. Dazu gehört natürlich auch die VIP Lounge am Flughafen mit Bier, Wein und Essen. Zum Nachtessen im Flieger durfte ich dann zwischen zwei verschiedenen drei-Gängern auswählen. Ich fühlte mich wie im Restaurant. Ich wusste gar nicht, dass das Essen im Flieger so gut sein kann.


Nochmals im Viertel "La Boca" unterwegs








In San Telmo unterwegs


Stadtzentrum


Dieses Gebäude war früher das Regierungsgebäude


Mein Lieblingsrestaurant


Hmmm Empanadas...
Empanadas sind eine Spezialität in Argentinien und Chile. Einfach erklärt handelt es sich um Teigtaschen, welche mit diversen Sachen gefüllt werden.


Das schmalste Haus von Buenos Aires (in der Mitte)





Dieses kleine Mädchen wohnt in den Komiks von Mafalda in San Telmo

Dienstag, 19. Februar 2013

RIO Nachtrag

Ich habe bemerkt, dass ich nicht alle Fotos und Videos im letzten Post veröffentlicht habe, die ich im Sambodromo aufgenommen habe. Zudem habe ich noch vergessen, diese kleine Anekdote zu erzählen:
Seit Anfang Dezember hatte ich das Gefühl, dass mit meinen Zähnen irgend etwas nicht ganz in Ordnung ist. Ich habe aber dann mal abgewartet, bis ich in Rio de Janeiro bin, weil ich dort wohl die beste Behandlung bekomme.
Das erste Problem bestand mal darin zu Erklären, warum ich zum Zahnarzt gekommen bin. Niemand in der Praxis sprach Englisch. Da ich das Gefühl hatte etwas stimmt mit meinen oberen Stockzähnen nicht, schaffte ich das so zu erklären, dass sie das Problem verstanden und eine Röntgenaufnahme machten.
Mit zwei weiteren Terminen und einem Papier, wo ich mir aufschreiben liess was das Problem genau ist, verliess ich den Zahnarzt.
Da ich ja sowieso gerade beim Zahnarzt war liess ich mir für 40 SFr. gleich noch die Zähne reinigen.
Noch am selben Abend zeige ich Guy den Zettel und darauf gehen wir nochmals zum Zahnarzt um genau zu erfahren was denn das Problem ist. Anscheinen ist eine Füllung zu nahe am Nerv und deshalb muss der Nerv des Zahns entfernt werden. Juhu, Freude herrscht.
Beim nächsten Termin hat sich dann das ganze nochmals diejenige Zahnärztin angesehen, die diesen Eingriff vornehmen sollte. Bis auf "ich soll morgen nochmals kommen", habe ich nichts verstanden.
Als ich am nächsten Tag nochmals vorbei ging, war die einzige Zahnärztin anwesend, die ein wenig Englisch sprach und sie meinte der Eingriff sei doch nicht nötig, da das ganze doch nicht so schlimm ist und so lange ich keine Schmerzen habe mache man besser nichts.
Ich habe sie dann nochmals gefragt, ob sie aber mal all meine Zähne auf Karies überprüfen kann. Und tatsächlich gab es da ein kleines Loch in einem Zahn, das mir gleich für 40 SFr. "geflickt" wurde.

Auf jeden Fall kann ich die Zahnärzte in Rio de Janeiro empfehlen und zudem bezahlt man erst noch nur ein viertel von den Preisen in der Schweiz. Und nur um das klar zu stellen, die Praxis ist modern eingerichtet und die Zahnärzte haben ein ähnliches Studium wie diejenigen in der Schweiz durchlaufen. Die Zahnarztpraxis befindet sich nicht irgendwo im Dschungel :-o











Dieses Bild habe ich auf der Strasse aufgenommen, wo die letzten Vorbereitungen für die Parade getroffen werden und sich die Tänzer aufstellen. Rechts sieht man den Kran, mit welchem die letzten Teile auf den Wagen montiert werden und mit dem die Tänzer auf die Wagen gehievt werden.


So und hier habe ich noch die restlichen Videos zusammengeschnitten, die ich noch gefunden habe:



Und wie schön es ist wenn es um diese Zeit immer noch 25 Grad heiss ist;-)Nur zum Klarstellen: Ich bin nicht gerade aufgestanden, sondern komme vom Sambodromo nach Hause ;-)

 

Sonntag, 17. Februar 2013

RIO

Am 28. Januar treffen wir mit dem Bus in Rio de Janeiro ein. Rio de Janeiro ist mit über sechs Millionen Einwohnern (12 Millionen mit allen Vororten), die zweitgrösste Stadt in Brasilien. In meinem Post über Rapa Nui habt ihr ja bereits Guy kennen gelernt, den ich das erste mal auf Bora Bora in französisch Polynesien getroffen habe. Guy wohnt seit über 15 Jahren in Rio und er hat mich bereits in Rapa Nui dazu eingeladen, dass Fabienne und ich bei ihm übernachten können, während unseres Aufenthaltes. Ich freute mich nochmals auf Guy zu treffen und zudem muss man auch sagen, dass er an einer super Lage in Leme (gleich neben Copacabana) lebt und man an den Strand gerade mal zwei Minuten benötigt.
Schade war einfach, dass Guy nur die ersten drei Tage und der letzte vor meiner Weiterreise selbst in Rio war - die restliche Zeit Jettete er in der Welt herum.
Während der Zeit rund um den Karneval bezahlt man horrende Preise für die Unterkünfte. Umso besser für uns, dass wir bei Guy übernachten können. Für ein Bett in einem Mehrbettzimmer sind 50 SFr. die Nacht nicht unüblich. Hotelzimmer gibt es keine unter 100 SFr. Rio zählt jedoch auch sonst zu den teuersten Städten der Welt.



Also zurück zu unserer Ankunft. Mit dem Taxi fahren wir zu der Adresse die ich von Guy erhalten habe und nachdem ich dem Portier gesagt habe wer ich bin erhielt ich ein Couvert mit dem Schlüssel und schon standen wir in Guys Wohnung. Wir beide fühlten uns gleich auf Anhieb wohl und bald einmal fühlten wir uns als würden wir schon seit Jahren in dieser Wohnung leben.


Rio de Janeiro ist die erste Destination auf meiner Reise wo ich bereits einmal war. Im Dezember 2009 war ich für zweieinhalb Wochen einen guten Freund namens Silv besuchen. Diese zweieinhalb Wochen dazu mal waren für mich der ausschlaggebende Punkt wo ich beschloss, dass ich mehr von der Welt sehen will. So und hier bin ich jetzt wieder im Rahmen meiner Weltreise.


Da ich über zwei Wochen in Rio blieb (16 Tage) und Fabienne für 11 Tage an meiner Seite war kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr genau erinnern was wir wann, wo und wie gemacht haben. Ich greife deshalb einfach ein paar interessante Punkte aus unserem RIO Abenteuer heraus.
Bis Fabienne am 7. Februar nach Hause flog, haben wir uns vor allem ausgiebige Frühstücke gegönnt, sind an der Strandpromenade Joggen gegangen, haben lange Spaziergänge Unternommen, sind Schoppen gegangen und haben uns am Strand entspannt.

So hat eines der feinen, selbst zubereiteten Frühstücks ausgesehen. Papaya, Passionsfrucht, Wassermelone und Kivi.


Copacabana - der wohl bekannteste Strand der Welt


Die Strandpromenade von Copacabana


In der ältesten Cafeteria von Rio de Janeiro, dem Colombo. Seit 1894 werden hier Frühstück, Süssigkeiten und warme Speisen serviert. Das Colombo wurde fast schon zu unserer Stammlokal - drei mal sind wir hierher gegangen um uns das grosse Frühstück (hat wie zu sehen ist auf einem Tisch nicht platz) schmecken zu lassen.


Cafeteria Colombo


Cafeteria Colombo


Als Chuhascaria bezeichnet man in Brasilien eine spezielle Art von All-You-Can-Eat Restaurants. Das ganze funktioniert so, dass es ein Buffet gibt wo man sich bedienen kann und das Fleisch wird einem an einem riesen Spiess an den Tisch gebracht. Möchte man ein Stück haben, wird eines abgeschnitten. Vom Hühnerherz bis zum Rindsfleisch gibt es alles.
Zudem hat man auf dem Tisch eine Art Bierdeckel der auf der einen Seite grün und auf der anderen rot ist. Ist die grüne Seite oben heisst das man möchte Fleisch und umgekehrt.
In so einer Chuhascaria waren wir am Tag unserer Ankunft mit Guy. Fabienne konnte sich halt nur vom Buffet bedienen, dafür habe ich für uns beide Fleisch gegessen.


So kommt's heraus wenn Erwachsene Brasilianer Sandburgen bauen


Der Strand von Ipanema (Stadtviertel neben der Copacabana)


Es gibt nichts besseres als eine frische Kokusnuss am Strand


Das was wir bei uns als Kokosnuss kennen, ist der Kern wenn die fasrige weiche Hülle weg ist. Bei den jungen Kokosnüssen wie bei dieser, wo der Saft noch sehr wässrig ist, ist das eigentliche Fruchtfleisch nur sehr dünn und weich. Ist die Kokosnuss ausgetrunken wird sie halbiert und man kann sich das Fruchtfleisch schmecken lassen.


In Rio findet man überall solche "Fruit Bars", wo Früchtesäfte frisch und ohne Zusätze zubereitet werden. Mein Favorit ist Orangen mit Ingwer.


An einem regnerischen Tag sind wir ins Kino gegangen. Fabienne hat einen Film ausgewählt, wo Anne Hathaway mitspielt. Der Titel des Films (in portugisisch) hat uns beiden nicht viel gesagt. Als der Film begann und die Schauspieler anfingen zu singen, habe ich zu Fabienne gesagt: "Ich hasse Filme wo sie singen". Wir mussten dann feststellen, dass wir uns den Film Les Misérables ausgesucht haben wo fast drei Stunden lang nur gesungen wird!


Die Aussicht von der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Rios, dem Zuckerhut, aus. Hinter dem Strand ist das Stadtviertel Botafogo und rechts davon das Viertel Flamengo


Im Land der Havaianas. Ich brauche wohl bis zu meiner Pension keine Flip-Flops mehr zu kaufen und auch Fabienne hat etliche paare für sich und als Geschenke nach Hause genommen.



Die liebe und gut aussehende Version von King Kong greift die Gondel an.
Um auf den Zuckerhut zu gelangen fährt man zuerst mit einer Gondel zu dieser Mittelstation und von da weiter auf die Spitze des bekannten Berges.


Auf dem Zuckerhut. Der vordere Teil des Strands links ist Leme und der hintere Copacabana.






Die neben dem Zuckerhut zweitbekannteste Sehenswürdigkeit - die 30 Meter hohe Christus Statue, die über Rio de Janeiro wacht.


Wir haben auch das obligatorische "Hey schaut wir waren in Rio de Janeiro"-Foto gemacht. Gut mir der Flagge können wir uns ein wenig abheben ;-)








Die Aussicht vom "Cristo" aus. In der Mitte schön zu sehen ist der Zuckerhut, links davon die Viertel Botafogo und Flamengo und rechts von dieser kleinen Bergkette sind die Stadtviertel Leme (links) und Copacabana (rechts)


Weiter östlich von der Copacabana und zwischen der Lagune und dem Meer befinden sich die Viertel Ipanema und Leblon


Die Aussicht auf Downtown


Ein schöner Rücken kann auch Entzücken


Relaxen im botanischen Garten


Ein Kolibri


Im botanischen Garten



nicht weit weg von Guys Wohnung beginnt der 20 minütige Aufstieg zur einer alten Festung. Von oben hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt. Links ist der Strand von Leme und Copacabana zu sehen und hinter der Fahnenstange auf der Bergspitze ist Cristo zu erkennen.


Der Aufstieg führt durch einen Wald wo es Weissbüschelaffen hat. 30 Minuten Fussmarsch von der Haustüre aus und schon kann man diese süssen Äffchen beobachten - das macht für mich Rio de Janeiro sehr speziell.








Fabienne beim Bananenwettessen gegen einen Affen - Fabienne hat knapp gewonnen.


"Wenn du meine Banane anfasst hau ich dir eine!" - etwa so schaut mich der Affe an


Als Fabienne am 7. Februar zurück in die Schweiz fliegt und Guy ja eben auch nicht in Rio ist, stehe ich vor dem Problem irgend welche Gleichgesinnte zu finden um den Karneval zu geniessen. Couchsurfing ist dazu die perfekte Plattform. Keine Ahnung ob euch Couchsurfing etwas sagt - es handelt sich um eine Website, wo Leute eine Couch oder ein Bett in ihrer Wohnung anbieten können und andere Reisende so einen gratis Platz zum Schlafen haben und erst gleich noch "locals" treffen.
Ich habe gesehen, dass es in Rio de Janeiro ein wöchentliches Couchsurfing-Meeting gibt und dies fand gleich am Abend des 7. Februars statt. Es waren gegen die 200 Couchsurfer anwesend und es war ein super Abend. Zudem habe ich dort auch David zu Gesicht bekommen, mit welchem ich über Couchsurfing seit einigen Tagen in Kontakt stand, da er in der selben Situation war. Er ist Italiener, lebt jedoch seit 4 Jahren in Zürich.


Karneval
Der Karneval hat einen Tag nach Fabiennes Heimreise begonnen. Ich muss vielleicht kurz erklären was Karneval genau heisst oder wie ich den ganzen Anlass verstanden habe. Zum Einen gibt es die so genannten Blocos, was so viel wie Strassenparade heisst. Bei diesen spielt eine Band auf einem fahrenden Wagen und je nach Bekanntheitsgrad der Band folgen der Band mehrere Tausend bis zu mehreren hundert Tausende von tanzenden Leuten durch die Strassen von Rio. Die ersten Blocos starten bereits um 9 Uhr Morgens.
Der Karneval an sich ist ein Wettkampf verschiedener Sambaschulen, die kostümiert, mit geschmückten Wagen und mit Livemusik durch den Sambadromo ziehen um von den Jury-Mitgliedern die erhoffte Höchstnote 10 zu erhalten. Bei diesem Wettkampf gibt es verschiedene Liegen. Die zweite Liga zieht am 8. und 9. Februar durch den Sambodromo und die erste Liga am 10. und 11. Februar. Der beste der zweiten Liga steigt für nächstes Jahr in die 1. Liga auf und der schlechteste dieser steigt ab. Der Sieger der 1. Liga ist Gesamtsieger des "Wettkampfes".


Luftaufnahme Sambodromo - Die Kapazität liegt beinahe bei 90'000
Quelle: http://www.cimentoitambe.com.br


Das erste mal ging ich am 10. Februar in den Sambodromo. Das Ticket dazu habe ich mir last minute vor Ort gekauft. Mir wurde ja gesagt, dass heute nur die "schlechteren" Sambaschulen (2. Liga) ihre Performance zum besten geben, doch ich war absolut überwältigt was ich zu Gesicht bekam. Jedes Kostüm, jeder Wagen stellte alles in den Schatten das ich jemals zuvor gesehen habe. Ein erwähnenswerter Punkt ist sicher, dass es nicht wie bei uns an der Fasnacht saukalt ist und so die Kostüme einiges freizügiger Ausfallen als an unserer Fasnacht. Und auch sonst geht das ganze mit viel mehr Feuer und Leidenschaft zu und her als unsere Fasnacht.
Ich war auch überwältigt von der Anzahl Menschen die einer Sambaschule angehören. Wir sprechen hier von bis zu 5000 Menschen die kostümiert und tanzend durch den Sambodromo ziehen.
Die Mitglieder der Sambaschulen müssen für die Kostüme selbst aufkommen und hungern zum Teil wortwörtlich dafür ein Jahr lang.

Das zweite mal ging ich erst nach Mitternacht ganz spontan am 12. Februar in den Sambodromo. Auf der Suche nach preiswerten Tickets bekam ich einmal einen Blick hinter die Kulissen des Sambodromos. Zum einen bekam ich zu Gesicht wie sich die Sambaschulen für den Einzug in den Sambodromo vorbereiten. Dazu werden die Tänzer mit Kränen auf die zum Teil wohl fast 10 Meter hohen Wagen gesetzt und zum Teil müssen noch letzte Teile auf den Wagen zusammengesetzt werden.
Zum anderen sah ich auch wie die einzelnen Mitglieder der Sambaschule am Ende des Sambodromos völlig erschöpft ankommen und sich aus ihren Kostümen zwingen.
Die Sambaschulen der 2. Liga benötigen rund 45 Minuten um durch den Sambodromo zu ziehen und die Schulen der 1. Liga benötigen rund 1 1/4 Stunde.

Das dritte Mal ging ich am 13. Februar ungefähr um 11 Uhr in den Sambodromo. Der Wettkampf beginnt übrigens ungefähr um 9 Uhr und dauert bis um 6 Uhr morgens. Dieses Mal wurde ich noch Zeuge von Pech und Pannen. Einer der Wagen fing im Innern Feuer und so musste alle Tänzer kurzerhand vom Wagen evakuiert werden und ein anderer Wagen hatte einen in die Höhe aus schwenkbaren Schmetterling welcher an einer Plattform hängen blieb wo sich Fotografen befinden. Aber immer ist nochmals alles gut gegangen.


Ich kann meine Eindrücke vom Karneval nur schwer in Worte fassen und in Bildern zeigen. Eine unvergessliche Erfahrung. Ich wage trotzdem einmal einen Versuch euch einige Eindrücke zu schildern.

Ein Zusammenschnitt meiner Videoaufnahmen vom Karneval. Die ersten Szenen habe ich auf den Strassen aufgenommen, alles weiter ist im Sambodromo aufgenommen. Gleich zu Beginn sieht man den Wagen der wohl im Innern Feuer gefangen hat. Auch den Unglücksschmetterling habe ich gefilmt.
Was man vor allem am Anfang sehr schön sieht, ist dass sich jung und alt am Karneval blicken lassen und feiern.


Leider sind die Fotos vom Karneval mit meiner kleinen Kamera überhaupt nicht gut gelungen - hier trotzdem ein paar Fotos.




Dieses Bild hat wohl der Durchschnittseuropäer im Sinn wenn er vom Karneval hört. Jede Sambaschule hat zwischendurch eine dieser Schönheiten zwischen den einzelnen Gruppen am Tanzen. Nur wenigen Tänzerinnen ist dieses Privileg gegönnt.


David, ich und die schlechte Version von Robin aus Batman, links im Bild, kennen wir auch nicht.






Er wartet offensichtlich noch auf sein Kostüm. Eine Viertelstunde später war er dann nicht mehr wieder zu erkennen.


Es ist einfach Gigantisch wie die einzelnen Wagen geschmückt sind und wie viele Tänzer sich auf den Wagen befinden.



Die Musik wir Live gespielt. Hier die Sänger der Sambaschule Mangueira.

Mehr Infos zum Karneval:
de.wikipedia.org/wiki/Karneval_in_Rio

Auf der offiziellen Seite zum Karneval findet ihr jede Menge Fotos (Die Fotos sind nach Sambaschule angeordnet - rechts kann man anwählen von welcher Schule man sich die Fotos ansehen will)
http://www.rio-carnival.net/photos/rio_carnival_photos.php
Vila Isabel lautet der diesjährige Sieger - lasst euch die Fotos nicht entgehen.

Und natürlich findet man auch auf Youtube mit folgenden Suchbegriffen jede Menge Videos:
carnival 2013 rio
carnival 2013 rio bloco (Videos von den Blocos)



Rio de Janeiro gehört für mich zu den schönsten Städten. Ein grosses Kulturelles Angebot, Nightlife, einen Urwald der direkt an die Stadt grenzt, schöne Stände, und, und, und.
Auch für Fabienne war klar als sie abflog, dass sie mit Rio de Janeiro eine neue Lieblingsstadt gefunden hat.

Und zum Schluss nochmals ein riesen Dankeschön an Guy für den herzlichen Empfang und dafür, dass ich/wir deine Wohnung über zwei Wochen belagern durften. Wir fühlten uns wie in unseren eigenen vier Wänden.

Und natürlich auch ein Dankeschön an Fabienne für den Besuch. Es hat mir Spass gemacht mit ihr zu Reisen und wir hatten eine super Zeit zusammen.