Samstag, 30. Juni 2012

Inle Lake


Am nächsten Tag verlasse ich Yangoon um 2 Uhr nachmittags, da um 16.00 Uhr der Bus Richtung Inle Lake fährt. Kaum ist der Bus losgefahren dröhnt aus den Boxen in voller Lautstärke birmesischer Hip-Hop. Die Melodien sind meistens denen uns bekannten aus den Hits die wir kennen ähnlich und gerappt wird auf birmesisch.
Keine Ahnung was es war, aber ich habe irgendetwas Schlechtes gegessen oder getrunken vor der Busfahrt. Auf jeden Fall bange ich jeweils auf den nächsten Halt des Busses. Ein Halt des Busses wird jeweils damit angekündigt, dass das Licht angeht und die Tetrix-Melodie so aus den Boxen dröhnt, dass man fast taub wird.
Ich bin sichtlich erleichtert als wir am Inle Lake ankommen. Per Taxi geht es in das Queen Inn - eine Unterkunft die mir empfohlen wurde.
Dort angekommen gibt mir die nette Lady, welche dieses „Guesthouse“ führt und „Mam“ genannt werden will die „best medicine in Myanmar“. Naja schlimmer kannst nicht werden – rein das Zeugs. Auf ihren Rat hin schlafe ich noch eine Runde und am Abend gebe ich mir nochmals eine Dröhnung dieses Pulvers. Siehe da am nächsten Morgen fühle ich mich einiges besser und kann somit auch die geplante Bootstour auf dem See unternehmen. Tatsächlich: „best medicine in Myanmar“ hat gewirkt.

links beauty salon, rechts Zahnarzt
Ich hoffe ich habe nie Probleme mit meinen Zähnen

Möche auf dem allmorgendlichen (6 Uhr) Almosengang .
Ab 12 Uhr ist ein Mönch den ganzen Tag nichts mehr.

die Bewohner des Dorfes verteilen den Mönchen Reis auf ihrem Almosengang durch das Dorf

von Meiner Unterkunft aus die direkt am Fluss zum Inle Lake liegt kann ich bestens das Treiben auf dem Wasser beobachten.
Dieses Schiff hat einen beängstigenden Tiefgang


Auf dem Markt der jeweils alle 5 Tage in diesem Dorf statt findet. An den anderen Tagen findet er woanders statt. Am nächsten Tag ist jedoch Vollmond und dann pausiert der Markt. Riesig nicht - wenn Vollmond ist wird nicht gearbeitet. Diese Menschen haben eine sehr enge Beziehung zur Natur!

Da ich mich nicht so wohl fühle muss ich den Markt nach einer halben Stunde verlassen. Die Gerüche sind zu viel für meinen  Magen.

Die Unterkunft ist ca. fünf Kilometer vom See entfernt. Weil die Tour pro Boot bezahlt wird halte ich nach anderen Touristen Ausschau. Nach 20 Minuten warten kreuzen eine Spanierin, eine Koreanerin und ein Amerikaner auf – kurz gefragt und schon sitze ich mit ihnen im Boot.
Der See und dessen treiben mit den Fischern, den Häusern im Wasser und den schwimmenden Gärten zieht mich sofort in seinen Bann. Ein wunderschöner Ort.


Eines der vielen Boote auf dem See

Die einbeinig rudernden Fischer sind eine Attraktion für sich. Um beide Hände frei zu haben um das Fischernetz auszulegen und einzusammeln stehen sie mit einem Bein ganz hinten auf dem Boot, das Ruder in der Achselhöhle eingeklemmt und gerudert wird mit dem freien Bein. Ich hätte wohl schon Probleme auf nur einem Bein zu hinters auf dem doch sehr schmalen Boot zu stehen

Eine weitere Attraktion sind die schwimmenden Gärten wo hauptsächlich Tomaten angepflanzt werden. Es dauert Jahre bis sich eine genügend dichte, schwimmende Humusschicht angesammelt hat um etwas zu pflanzen. Damit erübrigt sich auch das mit dem Wasser Giessen.
Damit die Gärten nicht davon schwimmen sind sie mit Holzstangen an Ort und Stelle fixiert.

Auf dem See hat es diverse Häuser. Diese hier erinnern mich an die Pfahlbauer.

sogar ganze Dörfer befinden sich auf dem See. Das mit dem "die Kinder spielen auf der Strass" könnte hier ein Problem sein.

1. Stopp auf dem Land ist bei einem Markt


Ein weitere Stop ist bei einer Zigarettenfabrik.  Der Tabak wird in Bananenblätter engerollt

die strenge Qualitätskontrolle wird vor Ort von qualifiziertem Personal durchgeführt.

Beim Halt bei einer Pagode (auf einer Insel versteht sich)

unterwegs in einem Kanal


bei diesem Stopp auf dem Festland gibt es diverse verfallene Pagoden zu sehen die Schrittweise renoviert werden. Ehrlich gesagt würden sie das mit der Renovation lieber sein lassen.

auf dem Rückweg zum Boot kommen wir an einer Schule vorbei wo gerade die Glocke geläutet hat

Eine weitere Attraktion auf dem See ist eine Pagode, welche für ihre Jumping Cats Landesweit bekannt ist. Ein Mönch hat die Vierbeiner so dressiert, dass sie durch Reifen springen. Vor ein paar Monaten ist dieser Mönch jedoch gestorben und seit dem wollen die Katzen nicht mehr springen.

So treffen wir dann nur schlafende Katzen an

und noch mehr schlafende Katzen

unser Bootsführer der uns den ganzen Tag herumfahrt

Ein Fischer auf dem See

Dieses kleine Dorf mit den sehr freundlichen Einwohnern, dem Fluss, an welchem meine Unterkunft liegt, der zum See führt hat mir auf anhin super gefallen. Wo Wasser ist und die Natur ruft fühle ich mich wohl und dieses Dorf hat noch den ganz besonderen Charme.
Hier erlebe ich auch das Myanmar das ich erwartet habe. Nicht touristisch, die liebenswürdigen Menschen und die wunderschöne Natur.

In Zwischen zeigt der Kalender an, dass heute der 5. Juni. Da Andy von dem vielen schreiben langsam die Schnauze voll hat übernehme ich diesen Tag für ihn. Wir mieten uns ein Fahrrad und machen uns auf an den See zu heissen Quellen wo wir ein Bad nehmen wollen. Wir haben erwartet, dass diese Quellen in der Natur sind – leider nein, es handelt sich um erbaute Bassins. Entspannend ist das ganze trotzdem. Von den drei Bassins ist nur das erste für Andy aushaltbar, in den anderen könnte man Kartoffeln schwellen.
Bei diesen Quellen lernen wir die gegen die vierzig zugehende Jennifer aus den Staaten kennen. Sie arbeitet als freie Journalistin und lebt seit zwei Jahren in Mumbai mit ihrem Freund der für die britische Regierung arbeitet. Nach einem spannenden Gespräch entschliesst sie sich mit uns mit zu kommen, da ihr unsere Pläne super gefallen. Wir wollen noch weiter den See hinab fahren, diesen dann per Boot überqueren und auf der anderen Seite zurück radeln.
Wir machen noch halt bei zwei Luxusressorts direkt am See. Die Nacht in diesen Ressorts kostet jeweils zwischen 100 und 200 Dollar doch die Unterkünfte sind absolut Klasse.
Per Boot überqueren wir dann also den See. Es sind genau diese Momente die Andy beim Reisen liebt – das sehe ich ihm an. Einen Stumpen aus Bananenblätter im Mund, den die ungefähr zwei Jahre alte Tochter des Bootsinhabers überreicht hat, die Sonne und den Wind im Gesicht und wenn du die Arme ausstreckst klatscht dir das Wasser an die Hände.


das mit dem richtigen Weg finden war nicht ganz immer einfach

Andy gönnte sich ein entspannendes Bad

Ahhh und hier bin ich am Relaxen

Der Ochsenkarren ist ein allgegenwärtiges Arbeitsinstrument

Andy und ich

Eines der Ressorts auf dem See

auf dem See mit eben diesem Stumpen

vorne auf dem Boot unsere Fahrräder



So ich übergebe wieder – es wird sicher bald wieder was von mir zu lesen sein.

Da es mir so extrem gut gefällt beschliesse ich am Abend spontan, dass ich den 6. Juni auch noch hier verbringen werde. Diesen Tag verbringe ich mit relaxen und einer kleinen Fahrradtour zu einem Weinanbaugebiet von denen es in ganz Myanmar nur zwei gibt.
Zu meinem Erstaunen ist die Weinkellerei extrem modern ausgerüstet und der Wein schmeckt super.

Panoramablick von dem Weinanbaugebiet aus

Haus eines stinknormalen birmesen

im Restaurant der Weinkellerei. Wein zur Degustation und Seegrasssalat

bei einer Pagode

hier werden gerade die Tomaten von den schwimmenden Gärten verladen



für meinen Entscheid einen Tag länger am Inle Lake zu bleiben wurde ich mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt

Am nächsten Tag mache ich mich in das zwei Fahrstunden entfernte Kalaw auf um dort eine Trecking tour zu unternehmen. Zum Abschied gibt es von „Mam“ eine herzliche Umarmung und einen frischen Mangosaft bevor ich mich von diesem super Guesthouse auf und davon mache. Als Geschenk gibt sie mir auch noch die Dose der „best medicine in Myanmar“ mit auf den Weg.


Zum Abschied gab es von "Mum" eine herzhafte Umarmung.




Donnerstag, 28. Juni 2012

Lagebericht aus Bangkok

Ich habe nach dem Veröffentlichen des letzten Posts bemerkt, dass es ein Update gegeben hat und neu kann ein beliebiges Foto angeklickt werden und dann könnt ihr euch durch die Fotos klicken.
Jetzt muss ich die Fotos nicht mehr so gross zwischen den Texten einbauen, damit ihr auch was erkennen könnt.

Ich bin ja am 26. Juni zum zweiten Mal in Bangkok gelandet. Die letzten Tage habe ich nichts gemacht ausser relaxen, Bier trinken, Essen und natürlich mir die EM-Spiele ansehen.

Morgen, am 29. Juni, reise ich nach Ko Tao. Dort werde ich das "Open Water" Tauchbrevet machen. Für läppische 300 SFr ist der Transport mit Bus und Schiff auf die Insel Ko Tao, die Übernachtungen und der 4 tägige Kurs inbegriffen. Ist meines Wissens einer der billigsten Orte auf der Welt um den Open Water Tauchschein zu erlangen. Auf jeden Fall freue ich mich!
Nach Ko Tao werde ich sehr wahrscheinlich über die Inseln Ko Pha-ngan und Ko Samui Richtung Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, reisen bevor ich dann wieder nach Bangkok fliege. Dieser Abstecher nach Malaysia ist nötig, weil das Thailand-Visum nur 30 Tage gültig ist und durch die erneute Einreise wieder erneuert wird.

Also liest weiterhin fleissig meine Myanmar Berichte die ich nach und nach veröffentliche.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Yangoon


Mit einem mulmigen Gefühl bin ich am Flughafen durch die Migration gegangen. Doch schneller als ich gedacht habe, halte ich meinen Pass wieder in den Händen. Am Flughafen werde ich von einem Shuttlebus des Hotels, das ich für die ersten zwei Nächte Gebucht habe, abgeholt.

In Myanmar gibt es keine Möglichkeit an Geld über eine EC-Karte oder eine Kreditkarte zu kommen. Das benötigte Geld für den Aufenthalt muss in Dollar eingeführt werden. Das mit den Dollar ist so eine Sache – es werden nur Dollarscheine akzeptiert die quasi frisch Gedruckt sind, sie dürfen keinen Falt haben und wehe die Noten haben irgendwelche noch so kleine Stempel drauf. Ich habe in Thailand Baht in Dollar gewechselt und es war ziemlich schwierig solche Dollarscheine zu erhalten.
So hat das Personal im Hotel meinen ersten 100 Dollar Schein den ich hinstrecke abgelehnt, der zweite wurde akzeptiert. Später bin ich dann in eine Bank gegangen um Dollar nach Kyat (Tschat gesprochen) zu wechseln. Die Bank war ein wenig kulanter und akzeptierte den Schein mit dem ich das Hotelzimmer nicht bezahlen konnte. Doch die Bank akzeptierte eine anderen Schein nicht den wohl niemand akzeptieren wird.
Zu meinem Glück treffe ich am Abend einen Irländer der am nächsten Morgen abreist und ich kann meinen in Myanmar unbrauchbaren 100 Dollar schein gegen einen „schönen“ wechseln.
Zum Reisen braucht man sowohl Dollar als auch Kyat. Hotel, Touristenattraktionen und zum Teil Verkehrsmittel sind in Dollar zu bezahlen – alles andere in Kyat.

Die erste Bank darf keine Dollar wechseln und mit der Frage wo wir denn eine Bank finden wo wir Dollar wechseln können beschäftigen wir die ganze Belegschaft.

Den Nachmittag verbringe ich mit einem Franzosen, einer Holländerin und einem Koreaner. Sightseeing ist angesagt. Nach kurzer Erholung im Hotel machen wir uns gegen den Abend auf zur Shwedagon Pagode. Das Gewicht der Stupa (goldene Turm in der Mitte), der in Yangoon bekanntesten Pagode, wiegt 149 t wovon 9,75 t Gold sind. Krönung der mit über 1000 Diamanten und noch mehr Rubinen geschmückten Spitze ist ein 76-karätiger Diamant.

Pagode Nr. 1 auf der Tour


Ich darf dann auch noch erfahren was es heisst in der Regenzeit zu Reisen

Shwedagon Pagode: Mönch bei der Meditation

Shwedagon Pagode


Shwedagon Pagode: Diese Glocke versuchten die Britten während der Besetzung  nach Indien zu Verschiffen um sie für Kanonen einzuschmelzen. Zum Glück sind sie gescheitert

Shwedagon Pagode

Shwedagon Pagode

Shwedagon Pagode


Am nächsten Tag unternehme ich mit den drei gleichgesinnten vom Vortag eine Zugsfahrt. Diesen Zug den wir besteigen kommt in drei Stunden wieder beim Ausgangsbahnhof an und umrundet mehr oder weniger ganz Yangoon. Eine sehr amüsante und eindrucksvolle Fahrt. Den restlichen Tag verbringe ich am Kandawgyi See.

Einfahrt des Zuges - Hmmm haben wir da noch Platz?

Bereit um in den Zug einzusteigen

Nachdem der Zug beim Markt gehalten hat wurde es ein wenig enger ...

Schnappschuss beim Halt neben dem Markt


Kandawgyi See


Kandawgyi See

Kandawgyi See: Yangoon von einem Aussichtsturm aus


Das Make-up das die Birmesen (sowohl Frau als auch Mann) verwenden wird zu 100 Prozent aus einer Baumrinde hergestellt. Es ist gut für die Haut, schützt die Haut vor der Sonne und verleiht meines Erachtens den Menschen einen speziellen Charme.

Wir gönnen uns eine Dusche ...

Haare waschen angesagt. Fliessend Wasser aus Eimern