Montag, 1. Oktober 2012

Hinter den Kulissen

In diesem Post beleuchte ich mal eine andere Seite des Reisens. Und zwar die wenn man sein Zimmer mit Spinnen und Ameisen teilt, man im Bad seines Zimmers ein Plumsklo antrifft und das Gefühl hat man ist in der CH auf einer Bahnhoftoilette (und nicht Mr. Clean sondern die öffentlichen), usw. Ja, diese Liste ist lang.

Alle, welche meine Blogeinträge mit etwas Neid und dem Gedanken "Ich möchte auch" gelesen haben dürfen jetzt denken: "Geschieht dir Recht" ;-)

Die Menschen sind grundsätzlich überall extrem freundlich, doch wenn man morgens um fünf Uhr nach zwölf Stunden Fahrt geweckt wird, dass man aussteigen soll und noch im Halbschlaf ist und keine Ahnung hat wo in der Stadt man jetzt genau ist kann das doch mühsam sein. Damit nicht Genug - kaum habe ich meinen Rucksack entgegengenommen sind ungefähr 20 TuckTuck Fahrer meine Brüder und besten Freunde und kämpfen darum wer mich jetzt mitnehmen darf.
Ganz extrem ist das in Indien. Dort haben sie sich Gegenseitig geschupst, angeschrien und fast geschlagen. Das erste Mal war ich geschockt - dann habe ich mich daran gewöhnt - dann fand ich es nur noch witzig - und zum Teil vermisse ich das jetzt schon ein wenig.

Noch eine Story aus Indien:
Wenn ich in einer Stadt wie zum Beispiel Delhi (Indien) ankomme und einen Polizisten am Bahnhof frage wo der spezielle Touristenschalter ist, erwarte ich dass mir die Wahrheit gesagt wird. Naja ich musste lernen, dass man wirklich zuerst niemandem trauen soll denn meistens hat dann ein Freund ein Büro das Tickets verkauft weil es das offizielle Büro nicht gibt oder abgebrannt ist.

Und nochmals Indien:
Falls man in der Schweiz Wort wörtlich ein Haar in der Suppe hat kriegt man gewöhnlich eine neue "Suppe". In Indien kommt ein Kellner vorbei nimmt das Haar heraus und sagt: "So, jetzt ist gut"! Das Dal (Linsen) hat trotzdem Geschmeckt!

Kambodscha:
Die kambodschanische Grenze habe ich von Thailand her per Bus und dann zu Fuss überquert. Unserer Gruppe wurde ein Guide zugeteilt, welcher uns das ganze Prozedere erklärte. Ich hatte das Gefühl, dass ich nach 3 Monaten Reisen die Menschen langsam einschätzen kann und dieser junge Mann war wirklich freundlich und wirkte extrem vertrauenswürdig. Also wechselte ich für umgerechnet 400 SFr Thai Baht in kambodschanische Riel, weil beim Wechsel von Baht in Riel anscheinend keine Kommissionen berechnet werden, weil die beiden Länder regen Handel miteinander betreiben. Macht alles Sinn. Leider hatte ich mich zuvor auch nicht über den aktuellen Kurs informiert. Im Hotel habe ich dann gemerkt, dass ich knapp 100 SFr. verloren habe. Ihr könnt mir glauben am liebsten hätte ich das Arschloch aufgesucht und ihm die Ohren und ... lang gezogen. Das Geld ist das eine, aber wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche Monatseinkommen in Kambodscha 50 US Cents beträgt macht mich das heute noch rasend. Naja, das war wirklich das einzige Mal bis jetzt wo ich um viel Geld abgezockt wurde und dieses Erlebnis hat halt wirklich gezeigt, dass man erstmals niemanden trauen kann. Das gilt jedoch Grundsätzlich jedoch nur für Personen die mit Touristen zu tun haben.

Kalt Duschen gehört in Zwischenzeit zum Standard einer Budgetunterkunft. Das geht ja so lange es heiss ist, doch vor allem in Indonesien wird es in den Bergen nachts kalt (18 Grad - was für mich schon saukalt ist). Dieses Gefühl wenn man dann mal unter der Dusche steht und man wird mit warmem Wasser übergossen. Wie ein 6er im Lotto.
Oftmals bin ich schon zufrieden wenn es nicht gefühlte fünf Minuten dauert bis meine Haare Nass sind, da der Wasserstrahl nur ein Gerinnsel ist.

Schimmel an den Wänden, Geckos, Spinnen (und nicht nur die Kleinen), Ameisen, Kakerlaken gibt es zwar selten, jedoch immer mal wieder, gratis dazu. Ich muss jedoch noch anmerken, dass ich mich über Gekkos im Zimmer jeweils fast schon freue - ich finde die kleinen Viecher einfach "härzig"'!

Den Toiletten an sich müsste ich eigentlich einen eigenen Post widmen. Ich war schon oft froh, dass ich im Zimmer ein Plumsklo hatte, weil man so bestimmt nicht mit der Toilette in Berührung kommt.
Ah und die Spülung ist oft ein grosser Wasserkübel und ich weiss jetzt auch, dass man die kleinen "Plastikkübelchen" nicht nur zum "Sandeln" braucht sondern damit Wasser aus dem grossen Kübel schöpft und damit spült.

Alles in allem Sachen wo man sich daran gewöhnt und es geht mir ja blendend! Es gehört einfach wie das Kopfnicken in Indien, die netten Menschen in Myanmar, das super Essen in Thailand, die berührende Geschichte Kambodschas und die wunderschöne Natur Indonesiens zum Reisen!

Ein Beispiel eines Zimmers in Indonesien. Das ist das Zimmer das ich nach der Rinjani Besteigung gratis zur Tour bekommen habe.




Am Morgen musste ich zuerst mal die Toilette von Ameisen befreien


Um das Wasser "aufzudrehen" liegt ein Schraubenschlüssel bereit


Es geht ja vieles, aber ein pinkes Moskitonetz!?! Als ich dann unter dem Moskitonetz liege komme ich mir vor wie Prinzessin Lillifee in ihrem Schloss



1 Kommentar:

  1. Hallo Andy, hallo Fabienne
    Wie ich gehört habe, habt ihrs gut in Australien. Wenn ich den Eintrag vom 4. Oktober so lese, beneide ich dich Andy, wirklich nicht unbedingt. Auch wir hier in der Schweiz haben wunderschoene Sonnenuntergaenge :-)
    Euch beiden wuensche ich weiterhin viel Spass in Australien.

    Herzliche Gruesse
    Marie-Theres

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