Samstag, 15. September 2012

Am Strand rumliegen, Bier trinken, gut Essen und Tauchen - das sind die Gili Islands in Indonesien

Auch dieser Blog ist von Römu geschrieben - vielen Dank! Die Bildkommentare sind von mir.



Gili Islands, Indonesien - 14 August bis 24 August 2012



Es ist mittlerweile sieben Uhr abends. Wir sitzen mit einer Flasche selbstgebranntem Reiswein auf der Terrasse unseres Zimmers auf der grössten der drei Gili Inseln: Trawangan. 



Nach einer längeren Diskussion mit unserem Vermieter haben wir das Zimmer mit bester Lage für einen sehr guten Preis erhalten. Wir sind noch ziemlich erschöpft von der Reise. Flug von Singapur nach Bali, Flug von Bali nach Lombok, 2h Taxifahrt durch Lombok und schliesslich Public Boat von Lombok auf die Insel Gili Trawangan. Und das alles an einem Tag! Die Insel ist sehr klein (ungefähr 2km lang und 1 ½km breit) aber sehr belebt. Es gibt keine motorisierten Fortbewegungsmittel, einfach nur Pferdekutschen oder Fahrräder. Es gibt eine grosse Strasse, wobei man das Wort Strasse hier nicht wirklich gebrauchen kann! Es ist einfach eine gefestigte Sandstrasse mit ab und zu etwas Beton am Boden. Diese Strasse liegt unmittelbar am Meer, nur der Strand ist noch dazwischen. An dieser Strasse befinden sich Hotels, Homestays, Restaurants, Tauchschulen, Bars...ja eigentlich alles Nennenswerte!






Trotz unserer Erschöpfung und der Wirkung des Reisweins müssen wir uns noch für den Open Water Tauchkurs für den nächsten Tag anmelden. Die nette Dame am Empfang der Tauchschule gibt uns dann noch ein Buch und einen Testfragebogen mit. Wir sollen uns gut auf den morgigen Tag vorbereiten. Ja genau, wir haben dazu gerade mal 10h Zeit, es ist in Englisch und wir sind nach der Flasche Reiswein auch nicht mehr wirklich nüchtern! Ist egal, jetzt wird erst mal was gegessen. Das Essen hier ist vorzüglich! Man kann am Buffet seinen eigenen frischen Fisch aussuchen und der wird dann auf den Grill geworfen. Ich bin eigentlich kein grosser Fan von Fisch, aber diese hier sind unglaublich gut! Dazu gibt’s Salat und Grillkartoffeln, soviel man will! Nicht zu vergessen das auch  noch eine Liveband spielt. Zusammen mit dem Bier macht das gerade mal ca. 10SFr. Willkommen im Paradies! Später wollen wir das Nachtleben erkunden, oder besser gesagt schauen, ob es das überhaupt gibt auf dieser kleinen Insel. Wenig später werden wir positiv überrascht, es hat viele Bars und viele Leute sind am feiern. Leider ist in diesem muslimischen Teil Indonesiens Ramadan, und alle Bars schliessen um 23 Uhr! Ist für uns auch besser so, so bekommen wir doch noch genug schlaf vor dem morgigen Tauchkurs.

Am nächsten Tag beim Tauchkurs interessiert sich dann niemand dafür dass wir uns kaum vorbereitet haben. Zusammen mit Jasmin, auch einer Schweizerin, können wir den Kurs auf Deutsch machen, mit einem englischen Guide...? Egal, Rob ist sehr cool und nimmt das ganze sehr gelassen und locker. Am Nachmittag dürfen wir dann schon unseren ersten Tauchgang machen, auch Andy ist jetzt mit an Bord. Einfach nicht mit unserer Gruppe, da er den Tauchkurs ja schon in Thailand gemacht hat. Von der ersten Sekunde an bin ich hin und weg von dieser Unterwasserwelt! Es ist ein unbeschreibliches Gefühl so schwerelos in einer völlig anderen Welt zu sein.

Zuerst Theorie, dann Praxis ...
Das in der Mitte ist Rob.


Auf dem Tauchschiff







Dani (Tauchlehrerin) und ich




Römu


Chregi oder Chris (Wie  Römu ihn nennt)

Am Abend verabreden wir uns dann mit Jasmin und Ihrer Kollegin Laeticia zum Essen auf dem Nachtmarkt. Dies ist ein Platz mit ganz vielen einheimischen Essensständen. Auch hier schmeckt das Essen unglaublich gut, obwohl ich auch hier zuerst wieder skeptisch bin. Ja ich weiss, bin halt sehr skeptisch was essen anbelangt! Aber diese Skepsis habe ich im Verlauf dieser Ferien definitiv abgelegt.

Später auf dem Nachhauseweg treffen wir auf Soul, einen einheimischen Strassenmusiker. Er hat eine Gitarre und ein Songtextbuch dabei. Spontan beginnen wir zusammen zu singen. Na ja, singen tut eigentlich nur er, wir grunzen einfach irgendwie im Takt. Es ist sehr amüsant, und lustigerweise gesellen sich immer mehr Leute zu uns. Irgendwann geht dann auch die zweite Nacht auf Gili Trawangan zu Ende, aber nicht ohne vorher noch Wasser zu kaufen, für den möglichen Kater am nächsten Morgen....

Kein Kater, yeeess! Heute stehen zwei Tauchgänge auf dem Programm. Zuerst wird aber noch gefrühstückt am Strand! So lässt sich’s leben!







Auch diese zwei Tauchgänge sind toll, wir sehen sehr viel, lernen aber auch viele Sachen. Obwohl Laeticia das Open Water bereits besitzt, begleitet Sie uns auf unseren Tauchgängen. So sind wir zu viert, und jeder hat einen Tauchbuddy, wobei natürlich Chris mein Buddy ist.
Am Abend gehen wir wieder zu fünft essen. Wir bestellen diverse Fische und lassen es uns schmecken.
Unser Nachtessen


Kennt ihr Pingu? Die Knetfigur?


Später wird wieder bis spät in die Nacht gefeiert.
Oh mein Gott, mein erster richtiger Kater in diesen Ferien! Es geht mir extrem mies, und in einer Stunde haben wir unseren letzten Tauchgang vom Open Water, mit anschliessendem Abschlusstest! Nach unserem morgendlichen Schwimmen im Meer, was mittlerweile so was wie unser Wach-Werden-Ritual geworden ist, geht es mir soweit besser, dass ich immerhin am Tauchkurs teilnehmen kann. Für diesen Tauchgang haben wir extra die Unterwasserkamera gemietet. Es hat sehr viel Spass gemacht, und es sind auch ganz witzige Fotos entstanden.

Nachdem wir mit unserem Tauchlehrer Rob was zu Mittag gegessen haben, machen wir uns an den Test. Wir haben leider nicht wirklich viel Zeit für den Test, da wir später noch das Partyboat gebucht haben. Also schnell schnell was hinkritzeln, frischmachen und ab auf das Partyboat! Auf dem Boot sind dann ca. 30 Personen, genauso viele Mädels wie Jungs. Die Musik dröhnt laut aus den Boxen und das Bier ist schön kalt. Wir machen es uns gemütlich, Jasmin und Laeti sind auch mit von der Partie. Bald schon kommen wir mit zwei Schwedischen Girls ins Gespräch. Wir verstehen uns auf Anhieb bestens und feiern ausgelassen. Zwischendurch stoppt das Boot und wir können baden gehen. Später fahren wir dem Sonnenuntergang entgegen und wir können coole Fotos schiessen.




Körperspannung: Top

Körperspannung: Top

Körperspannung: Hmmm, keine?







Ich, Chregi ond Römu










Jetzt ankert das Boot vor unserer Insel und die Party würde eigentlich noch weitergehen. Doch leider verlassen immer mehr Gäste das Boot und so entschliessen wir auch auf der Insel weiterzufeiern. Da wir morgen nicht tauchen gehen müssen, können wir ausgelassen feiern. Zum Glück finden wir auch noch eine Bar die nicht bereits um 23 Uhr schliesst!

Ahh, endlich mal ausschlafen! Heute wollen wir einfach nur mal relaxen und ausspannen. Gegen Mittag gehen wir in unsere Tauchschule, um ein bisschen zu Quatschen und zu schauen, ob wir denn den Test bestanden haben? Zu unserem Entsetzen haben wir einen Fehler zu viel gemacht und müssen jetzt noch mal mit Rob zusammensitzen. Er sieht das zum Glück nicht so eng. Er meint auch das es nicht einfach ist, die Ausbildung auf Englisch zu machen und den Test auf Deutsch. Wir gehen also die Fragen noch mal gemeinsam durch, und erhalten dann doch tatsächlich unsere Open Water Lizenz! Yeah Yeah! Da uns das Tauchen so gut gefällt, beschliessen wir zwei Tauchgänge vom Advanced zu machen. Tiefentauchgang und Nachttauchgang. Aber erst morgen, heute war das Ziel ja am Strand relaxen. Das gelingt uns auch sehr gut, doch nach einer Weile wird uns doch langweilig und wir besorgen und einen Volleyball. So schwindet auch dieser Nachmittag dahin.

Am Abend gehen wir wieder aus und treffen eine Australierin aus derselben Tauchschule. Bald gesellt sich ein zweiter Australier dazu, und mit einem Belgier ist unsere illustre Runde komplett. Es macht Spass, den interessanten Geschichten dieser Leute zuzuhören. Da wir aber ziemlichen Respekt haben vor dem morgigen Tauchgang auf 30m, machen wir dem Abend bald ein Ende und gehen fast nüchtern schlafen.
Der Tiefentauchgang findet am Morgen statt, der Nachttauchgang dann am selben Abend. Wir werden noch rasch von Rob auf die Gefahren und Massnahmen eines Tiefenrausches hingewiesen und da geht’s auch schon los. Ein bisschen mulmig ist mir schon, da man schliesslich 30m unter der Oberfläche ist, und man nicht einfach rasch nach oben gehen kann, sollte irgendwas passieren. Ausserdem ist die Chance am grössten, auf dieser Tiefe einen Hai zu sehen! Unten passiert dann lange nicht, bis Rob plötzlich und ganz energisch das Zeichen für Haifisch macht! Alle schauen gebannt in seine Richtung...und tatsächlich, ganz ganz weit weg sehe ich ihn ganz kurz, bevor er wieder in der Tiefe des Meeres verschwindet! Ein unbeschreibliches Gefühl! Kurz darauf signalisiert uns Rob, dass Jasmin Anzeichen eines Tiefenrausches aufweist und wir dringend fünf Meter nach oben tauchen müssen! Jetzt macht unser Guide plötzlich das Zeichen für ein giftiges Tier! Wir kommen alle näher und schauen gebannt auf den gezeigten Ort. Ganz ruhig schlängelt sich da eine Wasserschlange an uns vorbei und macht sich auf in Richtung Wasseroberfläche! Schon sehr unheimlich, vor allem wenn der Tauchlehrer nach dem tauchen erklärt, dass man bei einem Biss dieser Schlange wohl nicht mal mehr genügend Zeit hat, um an die Wasseroberfläche zurückzukehren! Aha...Danke für diese Information.

Den Nachmittag wollen wir mit Schnorcheln verbringen.  Da das Meer eine ziemlich starke Strömung hat, müssen wir am nördlichsten Punkt der Insel ins Wasser. Von hier an können wir uns einfach treiben lassen, ohne gross schwimmen zu müssen. Wir sehen viele Fische und auch Schildkröten, die es übrigens sehr gelassen nehmen, wenn man neben ihnen schwimmt! Es werden auch noch haufenweise coole Fotos geschossen.

Chregi und Ich






Mein persönliches Liblingsfoto! Muss auch nach dem zehnten Mal noch lachen wenn ich mir das Foto ansehe. Ist übrigens Römu und wie diese Tintenfischart heisst weiss ich nicht mehr.

Römu


Römu und Chregi


Chregi


Ich


Und nochmals ich :-)

Unser Plan sah es eigentlich vor, dass wir nur solange auf dieser Insel bleiben, wie der Tauchkurs dauert. Also drei Tage. Jetzt sind wir bereits den sechsten Tag hier, und trotzdem fällt es uns jetzt schwer, das Speedboat für morgen Montag nach Bali zu buchen. Tja, Bali wird ja auch ganz cool...
Da wir die Zeit völlig vergessen haben, müssen wir das Essen auf später verschieben, da jetzt noch der Nachttauchgang auf dem Programm steht!

Zusammen mit Jasmin und Laeti, die auch diesen Kurs mit uns machen, erhalten wir von Rob die wichtigsten Infos fürs Nachttauchen. Jeder erhält nebst seiner üblichen Ausrüstung noch eine Taschenlampe. Diesmal geht es nicht mit dem Boot raus, unser Material wird auf eine Pferdekutsche geladen. Ein witziger Anblick. Nun geht’s zu Fuss ungefähr zur selben Stelle wie schon am Nachmittag beim Schnorcheln. Langsam werde ich auch nervös, dass Meer ist jetzt völlig schwarz, ein unheimliches Gefühl gleich da reinzusteigen. Das Rauslaufen auf den Korallen ist eine einzige Folter, mit dem Gewicht der ganzen Ausrüstung zerschneidet es einem förmlich die Füsse! Für die Mädels muss es noch unerträglicher sein, sie stehen auch kurz vor dem Abbruch der Übung! Doch mit ein bisschen Hilfe und Überredungskunst von Rob schaffen auch sie es ins tiefe Wasser. Was wir aber dann unter Wasser erleben dürfen, dafür haben sich diese Strapazen auf jeden Fall gelohnt! Es ist eine Mischung aus Unheimlich und Atemberaubend! Ich sehe am Anfang nur meinen eigenen Lichtkegel, und in weiterer Entfernung die Lichtkegel der anderen Taucher. Rob holt uns zusammen und will, dass wir alle das Licht ausmachen. Wirklich jetzt?? Als auch der letzte Lichtkegel erlischt, umhüllt uns sofort die Dunkelheit. Mir ist nicht ganz wohl dabei. Doch dies ändert sich schlagartig, als Rob wild mit den Armen zu fuchteln beginnt. An seinem ganzen Körper leuchten jetzt ganz kleine Plankton, Magic Plankton, wie wir sie später nennen werden. Jetzt beginnen wir alle rumzufuchteln, was unglaublich witzig aussieht! Unterwasserparty! Wir schwimmen die ganze Küste unserer Insel entlang. Wir sehen viele Fische, die wir wohl aufgeweckt haben. Sofern Fische schlafen können? Und ganz viele Shrimps, die uns mit ihren leuchtenden Augen ohne Regung anstarren. Chris‘ und mein Tank sind natürlich wiedermal als erste leer, und so müssen wir die Gruppe vorzeitig verlassen und an Land gehen. Ist mir ganz recht so, friere auch schon ziemlich. Leider gibt es hier auf der Insel keine warme Dusche, also helfen wir uns halt mit einem Bier. Wir stossen also auf unsere gelungene Tauchausbildung an und warten auf die anderen.

Am Abend lassen wir es nochmals so richtig krachen, ist ja schliesslich unsere letzte Nacht hier auf Gili Trawangan. Und tauchen müssen wir morgen früh auch nicht! Ich gebe hier jetzt keine Einzelheiten preis, nur soviel, die Nacht war wiedermal wild!
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Jasmin und Laeti, mit denen wir in den letzten fünf Tagen eine coole Zeit verbringen durften. Nicht ohne das Versprechen uns in der Schweiz zu treffen, um Fotos und Erinnerungen auszutauschen. Etwas verkatert machen wir uns dann auf um mit dem Speedboat und einem Taxi nach Kuta zu kommen.

Diese süssen Katzen gehören zum inventar der Tauchschule


Sie sind auch beim Hände reinigen hilfreich


It's Bintang time!







Ah ja und ich durfte noch Zeuge sein wie sich Römu und Chregi das JA-Wort geben!



Jasmin, Laeti und Chregi








Feuershow an einer Strandbar

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