Donnerstag, 28. Februar 2013

Quito - Grossstadt in den Anden

Am 16. Februar früh Morgens um 5.30 holt mich im Hostel America del Sur ein Taxi ab, das mich an den Flughafen bringt. Geschlafen habe ich genau nichts - ich will doch meine letzte Nacht in Buenos Aires nicht verschlafen.
Wie auch schon beim Flug von Rio nach Buenos Aires, fliege ich in der 1. Klasse. Wieso weiss ich bis heute noch nicht. Jedoch ist mir dieses Privileg nur bis nach Lima gegönnt, wo ich den Flieger wechseln muss. Zum Fliegen 1. Klasse gehört: Zugang in die VIP Lounge, ein Sitz der 1. Klasse welchen ich per Knopfdruck in ein Bett umwandeln kann und ein klasse Dreigangmenu. Mit Flip-Flops, Shorts und Fruit Loops T-Shirt passe ich nicht so recht in die 1. Klasse und so schauen mich einige auch an. Mit einem "Ja, auch ohne Lacoste Schuhe und Polo-Hemd darf man 1. Klasse fliegen"-Blick erwidere ich.

Der Flug nach Lima dauert fünfeinhalb Stunden und drei weitere Stunden sind es bis nach Quito - nur so als Info, dameit euch bewusst ist über welche Distanzen wir hier sprechen.
Die Landung in Quito ist wie erwarted sehr holprig, da sich der Flughafen mitten in den Anden befindet.

Die drei Regionen von Ecuador. Im Westen die Küstenregion, in der Mitte die Anden und im Osten das Amazonasgebiet. In Ecuador leben etwas mehr als 15 Millionen Menschen


Per Taxi geht's ins Hostel. Als ich den 2. Stock erreiche, bin ich völlig ausser Atem. Was ist nur los? So unfit kann ich doch nicht sein?!?
Ich weiss das Quito in der Höhe liegt, aber dass die Haupstadt Ecuadors auf 2850 Meter liegt ist auch mir neu. Das erklärt meine Atemnot und auch warum ich frohr als ich mit Flip-Flops, Shorts und Shirt aus dem Flieger stieg.
Da bereits Abend ist und ich müde bin haue ich mich bald mal aufs Ohr.

Am nächsten Tag ist in Ecuador ein aussergewöhnlicher Tag. Heute sind die Präsidentschaftswahlen. Wie später bekannt wird, ist Rafael Correa wiedergewählt. Die Wahlen verliefen friedlich. Alle, mit denen ich gesprochen habe, sind mit der Wahl Correas zufrieden, welcher die Idee eines modernen Sozialstaates verfolgt.
"Seitdem Correa regiert (6 Jahre), kommen mehr Touristen, da die Infrastruktur verbessert wurde", "Die Arbeitslosigkeit und Kriminalität ist zurückgegangen", sind nur zwei Antworten auf meine Frage warum sie Correa gewählt haben.
So, aber nichts desto trotz will ich heute die Altstadt, der 1.4 Millionen Stadt, erkunden die sich mitten in den Anden befindet.



Unterwegs in der schönen Altstadt von Quito


Die Basilica del Voto Nacional


Die Highlights der Basilika sind die Türme - mit viel Nerven kann man sie besteigen: Der Weg führt über eine wackelige Holzplanke unter dem Hauptdach, danach geht's über steile Treppen und Leitern bis zur Spitze


Die Aussicht von den Türmen aus auf Quito. Im Hintergrund sieht man die Jungfrau von Quito, welche jedoch mehr wie ein Engel aussieht.

 
Finde den Fehler!

 
Beim Besteigen der Türme sieht man das Uhrwerk der Turmuhren.





Von einem der Türme aus habe ich noch dieses Foto geschossen. Der Mann mit dem schwarzen Kittel ist ein Priester. Ein zweiter steht im Tor. Die Hoffnung, dass die Kirche moderner wird, ist also noch nicht verloren.



Altstadt


Der Palast vom neuen und alten Präsidenten Rafael Correa, der auch in diesem wohnt. Auf den grossen Bildschirmen werden die Wahlen live übertragen.





Hoch auf einem Berg befindet sich die Jungfrau von Quito, welche eben mehr wie ein Engel aussieht


Tagein, Tagaus bietet sich der Jungfrau von Quito diese Aussicht





Auf dem nach Hause weg bin ich noch an einem kleinen Markt vorbei gelaufen, wo ein Ecuadorianer Armbänder webt. Wie ihr ja wisst, sammle ich ja Armbänder Orten die ich besuche. Das Eindrucksvolle an dem ganzen ist, wie schnell er meinen Namen in das Armband gewoben hat. Sieht es euch einfach selber an ...



Das Wetter in Quito erinnert mich sehr an das schweizer Frühlingswetter - so zwischen 12 und 20 Grad und immer mal wieder Regen. Auf meine Frage, welche Jahreszeit wir denn haben, bekomme ich zwei Mal dieselbe Antwort: "Jahreszeit, was meinst du damit? Hier ist das Wetter das ganze Jahr gleich".

Der wahre Grund warum ich auf jeden Fall nach Ecuador wollte, sind die Galapagos Inseln. Für mich als Natur- und Tierliebhaber sind diese Inseln ein Traumziel.
Ich erkunde mich nach Last Minute Angeboten und nachmittags um 4 Uhr ist alles unter Dach und Fach! Ich fliege in zwei Tagen für zehn Tage auf die Galapagos Inseln. Nach einer acht tägigen Schiffstour folgen zwei Tage auf der Insel Santa Cruz mit je zwei Tauchgängen. Für mich wird damit ein weiterer Traum wahr!

An meinem letzten Tag in Quito organisiere ich noch einen weiteren Trip. Wenn ich von den Galapagos Inseln zurück nach Quito komme geht es ab in den Dschungel (Amazonas).
Am Nachmittag mache ich mich auf an den Ort wo der Strudel der Toilette weder im Uhrzeigersinn, noch im Gegenuhrzeigersinn dreht - die Mitte der Welt - der Äquator!

Die Mitte der Welt


Mit einem Bein in der südlichen und mit dem anderen in der nördlichen Hemisphäre.







In diesem offenen Museum werden einem auf einer Tour die Phänomene des Äquators erklärt.


Auf dem Strich - weder im Norden, noch im Süden. Eines der Phänomene ist, dass es einem schwerer Fällt genau auf einer Linie zu balangsieren, welche zugleich die Äquatorlinie ist, da einem Kräfte auf beide Seiten ziehen.
Ein weiteres das uns Eindrucksvoll demonstriert wird ist das Phänomen, dass wenn Wasser abfliesst sich der Strudel in der nördlichen Hemisphäre im Gegenuhrzeigersinn dreht und umgekehrt in der südlichen Hemisphäre. Dieses Phänomen ist schon nur zwei Metern neben der Äquatorlinie zu beobachten. Und kaum zu Glauben, aber genau auf der Äquatorlinie dreht sich der Strudel in keine der beiden Richtungen - das Wasser fliesst schlichtweg gerade nach unten.



Auch ein Ei kann man auf der Äquatorlinie leichter auf einem Nagel ausbalangsieren. Ich bestehe den Test und bekomme dafür sogar ein Zertifikat ;-)


Auf dieser Tour gibt es auch noch einige Anschauungsobjekte aus dem Amazonas. Im Amazonas darf man auf keinen Fall ins Wasser pinkeln, da es sonst passieren kann, dass dieser dann noch kleine Fische den Urinstrahl hinauf in die Harnröhre schwimmt und sich dort einnistet und immer grösser wird. Der Fisch muss dann operativ entfernt werden. Keine Ahnung wie der Fisch heisst, aber in meinem Kollegenkreis ist er als "Penisfisch" sehr bekannt und beliebt für Witze.


Am 20. Februar werde ich früh morgens um 5.30 von einem Taxifahrer abgeholt. Ich habe das Glück oder Pech, dass ich vom neuen Flughafen aus auf die Galapagos Inseln fliege. Ab diesem Tag ist der alte Flughafen nicht mehr in Betrieb und der ganze Flugverkehr läuft über den neuen Flughafen. Gründe für den neuen Flughafen sind, dass der alte sich mittlerweile mitten in der Stadt befindet, veraltet ist und der Anflug mit erhöhtem Risiko verbunden ist.
Überall sind Reporter Anwesend und auch die Angestellten knipsen sich mit ihren Mobiltelefonen über den Haufen.


Wenn man am Flughafen ankommt und die Anzeige der Flüge so aussieht beunruhigt das einen doch. Später erfahre ich, dass es ein Problem mit den Anzeigetafeln gibt und wir uns darauf nicht verlassen können.


Das erste Flugzeug, welches auf dem neuen Flughafen landet wird feierlich getauft.


Nachdem ich eingechecked habe und auf den Flug warte wechselt der Flugstatus unseres Fluges auf einmal von "verspätet" auf "Gate geschlossen" - da fehlt doch irgendwie das Boarding dazwischen?!?
Auf jeden Fall steigen wir später dann einmal in einen Bus ein, der uns zum Flieger bringt. Als der Bus bei einem Flieger hält und schon fast alle ausgestiegen sind, heisst es: "Bitte wieder einsteigen - das ist das falsche Flugzeug".
Mit rund anderthalb Stunden Verspätung und als etwa drittes Flugzeug heben wir vom neuen Flughafen in Quito ab.

Juhuuuu, ich fliege auf die Galapagos Inseln!!

1 Kommentar:

  1. Gopf, nun habe ich einen Fehler gemacht und meinen Text gerade wieder gelöscht! Ich finde alles ganz toll und wir beantragen eine Reise an den Äquator, gell Fabienne?!
    Danke vielmals und nun lese ich weiter.......

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