Sonntag, 12. August 2012

Dr. Beat Richner und das Kantha Bopha


Der Schweizer Dr. Beat Richner kam 1974 im Namen des Schweizer roten Kreuzes nach Kambodscha. Sein Engagement endete 1975 abrupt als die Roten Khmer in Siem Reap einfielen. Danach arbeitete er wieder als Kinderarzt am Zürcher Unispital und eröffnete später eine eigene Praxis. Während dieser Zeit entwickelte er auch den Charakter von Beatocello – ein Musikclown der mit seinem Cello auftrat.
1991 wurde er von der kambodschanischen Regierung angefragt das zerstörte Spital wieder aufzubauen. Nach der Fertigstellung 1992 beschloss er sein Engagement in Kambodscha fortzusetzen.
2007 eröffnete Beat Richner das fünfte, eigens geplante, Spital. Drei Spitäler befinden sich in Phnom Phen und zwei in Siem Reap. 2002 wurde Dr. Beat Richner zum Schweizer des Jahres gewählt.

Viele Spitäler die von Hilfsprojekten in diversen Ländern finanziert werden entsprechen den Standards des Landes was oft nicht ausreichend ist. Beat Richner’s Ansatz ist, dass auch Kinder in armen Ländern Anspruch auf eine erstklassige, unseren Standards entsprechende, Behandlung haben. Ein Kinderleben ist nicht weniger Wert nur weil das Kind in einem armen Land geboren wird. Die Behandlung in den Spitälern ist gratis, weil sich die meisten Familien mit einem Durchschnittseinkommen von 0.50 Dollar nicht mal den Transport zum Spital leisten könnten. Die Meisten müssten eine Kuh oder Land verkaufen um sich nur den Transport leisten zu können – deshalb wird auch der Transport vom Kantha Bopha Spital übernommen.
Ein Grossteil der insgesamt 33 Mio. Schweizer Franken, welche jährlich benötigt werden, um den Betrieb in den Spitälern aufrecht zu erhalten kommen zu 90% von privaten Spendern. Seit 2005 übernimmt die kambodschanische Regierung immerhin zwei Millionen Schweizer Franken. Der Schweizer Staat unterstützt das Projekt seit 2011 mit 4 Mio. Schweizer Franken (vorher waren es 3 Mio.)

Der Mitarbeiterstab umfasst insgesamt 2200 kambodschanische Mitarbeiter und zwei ausländische Ärzte (Dr. Richner und Dr. Denis Laurant). In den Katha Bopha Spitälern gibt es keine Korruption, da alle Mitarbeiter ausreichend entlohnt werden – sogar das Butzpersonal erhält einen Mindestlohn von 240 US Dollar monatlich was weit über dem Durchschnitt Kambodschas liegt.

Eine Hospitalisierung kostet durchschnittlich 250 US Dollar. Als vor ein paar Jahren eine Delegation der kambodschanischen Regierung das Spital besuchte meinten sie, dass dies nicht verhältnismässig sei für Kambodscha. Doch das diese Regierungsmitglieder während des Besuches in einem Hotel übernachteten wo die Nacht 340 US Dollar kostet ist dann wiederum verhältnismässig?!?

Zum Teil werden Beat Richners Spitäler Gelder verweigert mit der Begründung, dass die Behandlung nicht gratis sein darf. Doch diese Menschen haben kein Geld. Wie sollen sie also eine Behandlung bezahlen können.

Würde das Spital die Medikamente über die kambodschanischen Regierungsspitäler bestellen wären 80 Prozent gefälscht, was fatale Folgen haben kann. Die Schweizer Pharmariesen wollen Beat Richner nicht mal einen Rabatt gewähren, obwohl die Boni die sie bezahlen die Hälfte der Jahreskosten des Spitals decken würden. So bestellt er die Medikamente jetzt direkt in Thailand wo sie Weltweit am günstigsten sind und er 100 Prozent sicher sein kann, dass es keine Fälschungen sind.

In Kambodscha grassieren Aids, Denguefieber, Japanische Enzehalitis und Tuberkulose. Vor allem um Denguefieber zu behandeln benötigt das Spital grosse Mengen an Blut von Spendern. So machte ich mich am Samstag, dem 4. August, auf zum Kantha Bopha Spital um Blut zu spenden. Nach dem Spenden hatte ich ein Pflaster an der Stelle wo die Nadel angesetzt wurde und als die Menschen dies auf der Strasse sahen bedankten sich mehrere bei mir, dass ich Blut spenden gegangen sei.




Jeweils Samstagsabends gibt Beatocello ein Konzert im Kinderspital und spricht über seine Spitäler. Diesen Anlass wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich würde mich selber ja nicht gerade als zart besaitet bezeichnen doch nach diesem Anlass war ich völlig durch den Wind. Es ist beeindrucken und schockierend zugleich wie Beat Richner seinen Kampf um die Kantha Bopha Spitäler und für die Kinder beschreibt. Zwischendurch spielt er einzelne Stücke auf seinem Cello. Ich bewundere ihn zutiefst mit welchem Herzblut er hinter diesem Projekt steckt und auf was er selbst alles verzichtet um diesen Menschen in Kambodscha ein besseres Leben zu ermöglichen. Dank seinem Engagement haben die Spitäler bis heute einer Million Kinder das Leben gerettet.



Beat Richner mit dem Cello das wohl Weltweit am meisten Geld eingebracht hat.


  

Beat Richner selbst betonte auch mehrmals, dass die Gefängnisse während der Kriegszeit eine Brutstädte für Tuberkulose gewesen sind und dass auch viele andere Probleme mit den Interventionen westlicher Streitkräfte ins Land kamen (siehe Blogeintrag Kambodscha). Die Nachfolgen dieser Kriege und der Zeit Paul Pots sind heute noch immer allgegenwärtig. Doch niemand will dafür gerade stehen – die Bevölkerung ist es, welche auch nach den Kriegen noch darunter leiden muss.

Also falls ihr euch mal ein paar Schweizer Franken entbehren könnt, ist das sicher ein Projekt wo das Geld direkt bei den betroffenen landet. Die Administrationskosten der Stiftung von Beat Richner beschränkt sich auf ein Minimum.
Zudem belegen die Kantha Bopha Spitäler WELTWEIT den Platz Nummer 1 was die Effizient beträgt – dies belegte eine internationale Studie!

Zudem wüsste ich wie die Schweiz locker noch eine weitere Million locker machen könnte à www.gsoa.ch

Weitere Informationen:
Homepage der Spitäler: http://www.beat-richner.ch/

Trailer von „L’ombello di Beatocello“: http://www.youtube.com/watch?v=fu9bow-d48M
Trailer von „Doctor Beat“ (Englisch): http://www.youtube.com/watch?v=VRmeA7d2DwU
Trailer von „… and the Beat is going on“:http://www.youtube.com/watch?v=A457LuxMr-4

Zudem hat Beat Richner auch bereits drei Bücher geschrieben, welche ebenfalls empfehlenswert sind.


Auch diese Kinder haben eine bestmögliche Behndlung verdient. Aufgenommen habe ich diese Bilder bei den Tempeln von Angkor.







1 Kommentar:

  1. Es freut mich, dass du die Einrichtung besucht hast und Werbung dafür machst. Ich bin seit Jahren eine treue Spenderin und verfolge seine Projekte. Gäbe es doch viel mehr solche Menschen, die Welt sähe vielleicht besser aus. Ich wünsche dir eine gute Weiterreise und trage Sorge zu dir.

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