Am 19. Juni bin ich abends in Mandalay per Pick-up
eingetroffen. Morgen soll es mit dem staatlichen IWT Schiff Richtung Bagan gehen.
Das Boot fährt jeweils nur mittwochs und sonntags.
Da der 20. Juni ein Mittwoch ist trifft sich das gut und
bereits um 4 Uhr morgens muss ich aufstehen um Richtung Bootsanlegestelle
aufzubrechen, da das Boot um 5.30 Uhr ablegt.
Auf diesem Streckenabschnitt hat der Ayeyarwady nichts spezielles
zu bieten. Jedoch ist es mal eine gute Abwechslung per Schiff zu Reisen.
Ausserdem ist es spannend dem Treiben zuzusehen wenn das Boot unterwegs anlegt. Korbweise werden Waren auf das Boot verladen oder abgeladen.
An den meisten Orten wo das Boot anlegt gibt es keinen Steg
und so fährt der Kapitän das Schiff entweder mit Tempo auf das Land und dreht
dann mit der Seitenschraube das Boot so, dass die Passagiere ein und aussteigen
können und Waren ein und ausgeladen werden können oder es werden Holzpfosten in den Boden gerammt wo das Schiff parallel zum Ufer angebunden wird. Bei der ersten Variante kann es
auch mal zehn Minuten dauern bis das Schiff wieder fahrtüchtig im Wasser ist.
Bei der zweiten Variante kann folgendes passieren:
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Nachdem das Schiff losgebunden wurde hat es dieses Mal nicht mehr gereicht, dass die ganze Crew wieder auf das Boot aufspringen kann. Zuerst versucht dieser tapfere Matrose (derjenige mit dem blauen Hemd und dem Holzpfahl auf der Schulter) zum Schiff zu schwimmen ... |
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... jedoch erfolglos - Er wird dann von einem Boot aufgegriffen und so zurück zum Schiff gebracht. |
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Kaum hält das Schiff steigen duzende von Frauen auf das Boot die Früchte, Samosas, gegrilltes Fleisch und Fisch und anderes verkaufen. Kurz bevor das Schiff weiter fährt stürmen alle wieder vom Boot |
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Auf dem oberen Deck ist ein reservierter Teil für Touristen |
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der Kapitän nimmt's mal mit Gemütlichkeit ... |
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Oft erschwert die Anlegestelle das ein- und ausladen der Waren! Doch irgendwie klappt es immer - auch wenn mal einer samt Korb ins Wasser fällt. |
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vom Boot aus ... |
Auf dem Boot treffe ich Mäsi aus Luzern. Er quartiert sich
im selben Hotel ein wie ich. Da wir uns auf Anhieb gut verstehen erkunde ich
die nächsten vier Tage mit ihm Bagan.
Am nächsten Morgen mieten wir uns erst einmal ein Fahrrad um
ein paar der 2230 aufgelisteten Monumente zu besichtigen. Bagan liegt in einer
Trockenzone mit jährlich weniger als 1000 mm Regen, weil im Westen die bis zu
3000 m hohen Gipfel des Rakhine Yoma den Monsun abhalten. Bagan war unter dem
Namen Pukam 849 das erste Mal Hauptstadt des Königreichs der Bamar. Die Pagoden
wurden teils von den Königen und teils von reichen Männern in Auftrag gegeben
und entstanden über mehrere hunderte von Jahren.
Highlight an diesem Tag ist sicher die 1057 erbaute
Shwesandaw Pagode, welche wie eine Pyramide aussieht. Leider ist uns kein wolkenloser
Sonnenuntergang gegönnt. Doch lieber in der Regenzeit bei angenehmen
Temperaturen die Pagoden besichtigen und dafür keinen schönen Sonnenuntergang
zu haben als bei über 40 Grad während der restlichen Zeit.
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Blick auf den Ayeyarwady von einer Pagode aus |
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Blick über Bagan von der Shwesandaw Pagode aus |
Am Tag danach fahren wir mit einem kleinen Van zum 50 km
entfernten Mt. Popa. Diesen 1518 m hohen erloschenen Vulkan besichtigen wir mit
zwei Italienern und einem kanadischen Paar.
Da der Mt. Popa dicht in Wolken eingewickelt ist lässt die
Aussicht zu wünschen übrig. Trotzdem ein cooler Ausflug. Das Highlight
sind für mich die Affen die sich rund um und auf dem Berg tummeln.
Einmal will ich mir etwas genauer ansehen und laufe auf
einen Querbalken des Daches zu, welches die Menschen auf den Treppen vor der
Sonne und dem Regen schützt. Als ich hochblicke schrecke ich zurück und springe
einen Meter nach hinten, da ich plötzlich einen halben Meter vor mir auf dem
Balken einen Affen entdecke. Auf jedem Fall geht es dem dösenden Affen genau
gleich. Er erschrickt ebenfalls und fällt fast vom Balken.
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Unterwegs zum Mt. Popa halten wir noch auf einer Farm, welche Öl und Schnaps herstellt. Auf diesem Foto werden Nüsse gepresst um Öl zu gewinnen. |
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der Schnaps wird aus Kokosnüssen gewonnen |
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Dazu werden die Kokosnüsse in kleinere Stücke geschnitten. Als ich dieses Mädchen sah mit dem Messer auf der Kokosnuss rumhacken blieb mir der Atem stehen (ihre Mutter sass neben ihr und verrichtete die gleiche Arbeit) - aber ich war dann doch sehr erstaunt wie Zielsicher dieses Kleinkind die Kokosnüsse zerkleinerte (auch wenn es viel länger dauert wie bei ihrer Mutter)
Es sind übrigens andere Kokusnüsse als die uns bekannten. Diese haben eine viel weichere Schale und ein anderes Fruchtfleisch. |
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Alles was auf diesem Bild zu sehen ist wurde aus Palmen hergestellt. Die stützen des Daches sind Stämme, für das Dach wurden Blätter verwendet, die Hocker sind ebenfalls Stämme und die Sitzpolster und Hüte werden ebenfalls mit Blättern hergestellt. |
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Mt. Popa |
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Die Aussicht von der Spitze des Mt. Popa aus |
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Superman ... |
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Ich kann es nicht sein lassen einem der Affen eine Banane zu füttern. Kaum hole ich die Banane aus dem Rucksack fixiert mich der Affe und geht auf mich zu - etwas gestresst werfe ich ihm die Banane dann hin ;-) |
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Wie der Affe die Banane mit grossen Bissen herunter schlingt ist eine Nummer für sich. |
Den 23. und 24. Juni sind wir wieder mit unserem Fahrrad in
Bagan unterwegs und erkunden die zahlreichen Monumente. Die Highlights sind für mich die etwas versteckten Pagoden, welche nur über einen mühsamen
Sandweg zu erreichen sind und wo wir auch jeweils die einzigen Touristen sind.
Mit einer Taschenlampe erkunden wir jeweils das innere der Pagoden und zum Teil
erblicken wir plötzlich irgendwo einen kleinen Eingang wo man über eine Treppe
auf die Plattformen der Pagoden gelangt. Zum Teil sind diese Durchgänge extrem
niedrig, so dass man tief geduckt die Treppe rauf muss. Bei ein, zwei Pagoden war es
sogar Möglich von der ersten Plattform aus über einen weiteren kleinen Aufgang
noch weiter nach oben zu steigen. Ich komme mir vor wie Indiana Jones – ich
liebe es diese Bauten zu erkunden.
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Mein Pagodenexpeditionskamerad Mäsi |
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Über zwei Plattformen erklimmen wir diese Pagode. Suche mich! Ich befinde mich links oben unterhalb der kleinen Kuppel ... |
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Hier noch in gross |
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Eine weitere Pagode |
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Beim erklimmen einer Pagode. Nur ohne Rucksack und äusserst mühsam können wir uns durch diesen kleinen Durchgang zwingen. |
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Erst mal oben angelangt haben wir eine geniale Aussicht über Bagan |
Einige Pagoden sind durch ein Gittertor zugeschlossen und
bei einigen von diesen lässt sich der Schlüsselmeister auffinden, der das Tor
aufschliesst und uns die Pagode zeigt.
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Im Innern der Pagoden hat es bessere und schlechtere erhaltene Wandmalereien , welche hunderte von Jahre alt sind. |
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Wandmalerei im Innern einer Pagode |
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Der Schlüsselmeister der uns zum Tee einlädt will meine 500 (60 Rappen) Kyat Trinkgeld nicht annehmen obwohl sein Monatslohn gerade mal 60 US$ beträgt. Er sagt er lud uns als Freunde zum Tee ein und nicht weil er Geld will. |
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Der Schlüsselmeister führt uns noch vor wie die Fütterung seiner Haustiere abläuft. |
Am letzten Abend treffen wir per Zufall nach dem Abendessen drei
Jungs die ein wenig jünger sind als ich und mittels zwei Gitarren diverse Songs
zum Besten geben. Sobald sie sehen, dass wir uns auf sie zu bewegen bringen sie uns
Stühle und bieten uns ein kühles Bier an.
Zwischen den Songs unterhalten wir uns jeweils mit den drei
angetrunkenen Jungs. Es ist sehr bewegend wie sie über das Leben und ihr Land
sprechen. Einer sagt: „Wir leben für das Leben und das Essen“ – Diese Menschen
hier haben 1000 Mal mehr Sorgen als wir und legen trotzdem eine solche
Lebensfreude und Herzlichkeit an den Tag wie ich es bis jetzt noch nirgends
erlebt habe.
Man merkt auch hier, dass ihre ganze Hoffnung auf eine
bessere Zukunft in Aung San Suu Kyi steckt. Sie sei ihre grosse Liebe, ihr Herz
und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Ich will euch nicht enthalten wie das ganze geklingt hat. Die birmanische Sprache klingt gesungen sehr emotional und extrem schön...
(Mitten im Video hört man nur noch den Ton und sieht kein Bild - das muss so sein - hab das iPhone in der Hosentasche verstaut und das Video versehentlich oder im Nachhinein zum Glück nicht gestoppt)
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Am letzen Tag besichtigen wir noch eine der bekanntesten Pagoden von Bagan. Die Shwezigon Pagode |
Am Abend des 24. mache ich mich per Bus Richtung Yangoon auf
wo meine Reise nach Myanmar begonnen hat und leider auch enden wird.
Andy, ich war sehr erstaunt, als ich die Jungs mit den Gitarren gesehen habe. Diese Art von Musik ist der unseren, westlichen/abendländischen Musik ja sehr nah! Ein Song hat mich sehr stark an einen wunderschönen Song der Band "America" erinnert: "the last unichorn".. So jetzt schaue ich mir die Eröffnungsfeier der Olympiade an!
AntwortenLöschenLG
Reti