In zwischen schreibe ich den 16. Mai, ein Mittwoch. Ziel
dieses Aufenthalts in Sasan soll sein, einen der 405 letzten Löwen in
Südostasien zu sichten. Wilderei und Zerstörung des Lebensraums haben dazu
geführt, dass das „Sasan Wildlife Sanctuary“ der letzte Zufluchtsort für Löwen
ist, die einmal in ganz Südostasien gelebt haben.
Ein super Platz um ein Buch zu lesen. links ist das Dorf Sasan - rechts die Löwe
|
meine Unterkunft in Sasan. Kostenpunkt 7 SFr. pro Nacht. |
Auch hier, eine Safari kostet 60 SFr. pro Jeep. Nach mir kommen
noch eine Chinesin und ein „Isch bin Welsch“-Schweizer an und so können wir uns
die kosten Teilen. Kein Löwe auf der Safari am nächsten Tag. Die beiden sind
dann gleich nach der Safari abgereist und so setze ich den nächsten Tag mit
Safari aus, da ich alleine gewesen wäre. Zudem weiss ich, dass einen Tag später
George und Miriam, das spanische Paar aus dem „Bandhavgarh Nationalpark“, in
Sasan eintreffen.
Und so ist es dann auch geschehen - am Freitagabend sind die
beiden angekommen. Wir haben uns viel zu erzählen und ich bin froh die beiden
nochmals zu treffen, da ich sie sehr mag und wir’s jeweils sehr lustig zusammen
haben. Wir gehen dann also am Samstagmorgen, Samstagnachmittag und Sonntagnachmittag auf
Safari. Das Tier das wir sichten wollen bekommen wir bis eine halbe Stunde vor
Rückfahrt der Sonntagnachmittagsafari nicht zu Gesicht. Trotzdem geniesse ich
jeweils die Safari. Die Landschaft ist super und es gibt jede Menge Vögel und
andere Tiere zu Sichten.
dieses Foto habe ich ausserhalb des Parks aufgenommen |
Wir sind also auf der für George und Miriam letzten Safari
da sie am nächsten Morgen weiter müssen und wir wissen, dass die Jeeps in einer
halben Stunde aus dem Park raus sein müssen. Ein Guide eines anderen Jeeps sagt uns
dann, dass woanders ein Löwe gesichtet wurde. Schnellstmöglich machen wir uns
auf den Weg – So wie der Fahrer jetzt fährt, würden wir auf der „Dakar Rally“
in die Ränge fahren. An dem Ort angekommen haben wir dann mal 15 Minuten nichts
gesehen. Doch plötzlich taucht aus dem Busch eine Löwin auf. Ich war einfach
nur „Baff“ wie gross und mächtig so ein Löwe in freier Wildbahn ist. Sie läuft
in unsere Richtung und legt sich ca. 20 Meter von unserem Jeep entfernt in den
Schatten. Einfach nur Sagenhaft dieser Anblick!
George und Miriam |
eine mehr oder weniger kühle Abkühlung nach der Safari. |
natürlich mussten wir auch hier für diverse Fotos hinhalten |
Da „los españolos“ am
nächsten Morgen früh weiterreisen mache ich mich auf zum Safari Ticketoffice um
vielleicht auf andere Touristen zu treffen mit denen ich den Jeep teilen kann.
Und siehe da: ein Typ der wie „Gölä“ aussieht reagiert auf mein: „I’m from
Switzerland“ mit. „Sali, e be de Rocco– leider ned de Sifredi“! Rocco Sette, Zürich, 46,
Profifotograf und auf der Suche nach ein paar ultimativen Löwen- und Leopardenschnappschüssen (http://www.africansouls.net).
Er erklärt mir dann, dass er für die nächsten fünf Tage jeweils eine Morgen und Nachmittagsafari gebucht hat. Ein Jeep für ihn alleine, da er den Platz zum
Fotografieren braucht. Aber wir verstehen uns gleich auf Anhieb und ich kann
mit ihm morgen früh mitgehen. Auf der Safari gibt es bis auf zwei Schakale
nichts zu sehen. Schade eigentlich ist der Park dafür bekannt, dass man auf fast jeder Safari Löwen sichtet - ich hätte gerne noch den einen oder anderen gesehen.
Rocco und Ich |
ein Einheimischer der Innerhalb des Parkes lebt |
Parkguide |
Platz finde ich erst mal
nicht – aber damit habe ich auch nicht gerechnet. Mit jedem Mal wo der Zug hält
gelange ich mehr auf den Sitz. Zuerst stehen, dann eine halbe Arschbacke, dann
die ganze und beim 4. Stopp hatte ich dann einen Sitz – hmm, also einen Platz
auf der Holzpritsche. Und nach jedem Mal wo der Zug gehalten ist und neue Leute
im Zug sind muss ich die gleichen Fragen von vorne beantworten:
- Which country? (Land)
- What is your name? (Name)
- What’s your job? (Beruf)
- What’s your salary? (Lohn)
- Sie wollen dann ein Foto machen oder machen es
einfach. Es gibt sicher schon auf über 100 Mobiltelefonen ein Foto von mir.
Hier die Reaktionen die
in 95% aller Fälle auf meine Antworten zu hören sind.
- Beautiful
country
- Ahhhh
- Ohhhhh Software Engineer / scheint hier
besonders gut anzukommen
- Hmmm
Schnappschuss aus dem Zug |
Nach einer Stunde Busfahrt
muss ich den Bus wieder wechseln. Kaum abgesessen, langsam aber sicher ziemlich
„auf der Fresse“ kommt ein Typ und stellt die wohl in Indien „5 heiligen Fragen
an Touristen“. Ziemlich genervt versuche ich ihn abzuwimmeln doch er lässt
nicht locker.
Am Abend treffe ich dann
in Palitana ein. Die Nacht ist kurz – um 5 Uhr klingelt mein Wecker. Tagesziel
ist der Aufstieg auf einen 600 Meter hohen Berg. 2‘600 Treppenstufen an der
Zahl. Und wenn es morgens um 6 Uhr schon über 30 Grad heiss ist kann das verdammt
anstrengen sein. Oben angekommen erkunde ich die diversen „jainistischen
Tempel“.
Bevor die Temperatur
über 50 Grad steigt mache ich mich wieder auf den Weg nach unten.
Nachmittags um halb zwei steige ich in den Bus Richtung Rajkot. Von da aus fliege ich dann am 24. Mai über Mumbai nach Delhi. Sonny lebt mit seiner Familie in Rajkot und ich hoffe ihn nochmals zu treffen und mit ihm noch ein paar Sachen unternehmen zu können für die knapp zwei Tage die mir bleiben bevor es zurück nach Delhi geht.
Anhänger des Jainismus |
Die diversen Tempel auf dem Gipfel |
nach der Anstrengung stärkte ich mich mit einem richtig indischen Morgenessen |
Nachmittags um halb zwei steige ich in den Bus Richtung Rajkot. Von da aus fliege ich dann am 24. Mai über Mumbai nach Delhi. Sonny lebt mit seiner Familie in Rajkot und ich hoffe ihn nochmals zu treffen und mit ihm noch ein paar Sachen unternehmen zu können für die knapp zwei Tage die mir bleiben bevor es zurück nach Delhi geht.
Ein gutes und praktisches Fortbewegungsmittel in Indien |
Gute Bilder machst du!
AntwortenLöschenUnd ich bin um zwei Dinge froh:
1. Dass du den Schnautz nicht hast stehen lassen
2. Dass der Typ neben dir doch nicht Göle ist
:-)
So, sollte schlafen gehen... Darf morgen am BFF Sporttag in Bern 4 Stunden Tanzunterricht geben... gut, nicht bei 50°...
E gueti Zyt und e liebe Gruess vo üs aune
Hallo Irene!
AntwortenLöschenDanke geb mir mühe - ist aber auch viel Ausschuss dabei bei den Fotos.
Hmmm aber der Schnauz lässt mich doch irgendwie seriöser aussehen;-)
Gueti Zit und LG Andy
Hallo Andy
AntwortenLöschenUnglaublich, was du alles erlebst...und toll und spannend, dass wir das so aus der Ferne mitverfolgen koennen...
Herzliche Grüsse aus Schönenwerd, Marie-Theres
PS: Deinen Palmen gehts nach wie vor gut...