Donnerstag, 23. Mai 2013

Probier's mal mit Gemütlichkeit - Welcome To Belize!




Du gehst auf eine Tiefe von über 45 Meter tauchen und dein Tauchlehrer hat nur eine Uhr anstatt eines Tauchcomputers und sagt: "No Problem man, the computer is in my head"; Du bist Barfuss in einer Bar, am Boden hat es Sand und es liegen noch ein paar Hunde in der Bar rum; Frische Fische und Meeresfrüchte vom Grill; Den meisten Einwohnern ist Zeit ein Fremdwort - Welcome to Belize! Ein Ort wo man das Leben in vollen Zügen geniessen kann und sich einfach um nichts zu kümmern braucht.

Nehmt es mir nicht böse wenn ich jetzt behaupte, dass viele von euch wohl noch nie etwas von einem Land namens Belize gehört haben. Mir ging es genau gleich, bevor ich mich auf meine Weltreise vorbereitet habe.
Belize ist gerade mal halb so gross wie die Schweiz und hat 24 mal weniger Einwohner (330'000). Belize war früher eine englische Kolonie und deshalb ist es auch das einzige Land Mittelamerikas das Englisch als Amtssprache hat. Speziell ist auch, dass ein Drittel der Einwohner afrikanische vorfahren haben.

In Belize befindet sich das weltbekannte Blue Hole. Das Blue Hole ist ein kreisförmiges, 125 Meter tiefes Loch im karibischen Meer. Wenn ich euch jetzt sage, dass das Blue Hole zum Tauchen  weltbekannt ist, wisst ihr auch warum ich nach Belize wollte.


Das Foto ist zwar nicht von mir, zeigt jedoch sehr schön was für ein Naturspektakel das Blue Hole ist.
Quelle: Wikipedia


Als Ausgangspunkt zum Tauchen gibt es zwei Möglichkeiten. Ich habe mir die kleinere der zwei Inseln ausgesucht. Sie ist gerade mal 8 km lang und an den meisten stellen nur ein paar hundert Meter breit. Es leben gerade mal etwa 1300 Menschen auf der Karibikinsel, welche jedoch den Kanabiskonsum einer europ. Kleinstadt haben.

Am 30. März um 23.50 fahre ich mit dem Bus in Playa del Carmen los Richtung Belize City, der Hauptstadt. Als am Zoll ein etwa 60 jähriger, angezogen als eine Mischung zwischen Kiffer und Cowboy, welcher für eine Gebühr die Koffer trägt, alle älteren Leute aus dem Bus mit Mammi und Papi anspricht wird mir sofort klar, dass Belize völlig anders ist. Am morgen früh treffe ich in Belize City ein und um 8 Uhr fahre ich gleich mit dem ersten Speedboot nach Key Caulker (Fahrzeit 3/4 h).

In Key Caulker werde ich bald einmal von ein paar Typen angesprochen, derer englisch-Dialekt schon so cool ist, dass ich ihn kaum mehr verstehe. Sie alle wollen mich in irgend eine Unterkunft führen. Ich folge einem 69ig Jährigen namens Bubby, welcher mit seinem coolen Fahrrad unterwegs ist. Jede Frau unterwegs spricht er mit "Baby" an und wie er selbst sagt ist er "Old, but not cold".
Die Unterkunft, in welche er mich führt ist super. Ich quartiere mich in einem der gemütlichen Einzelzimmer ohne Bad für 15 Sfr. pro Nacht ein.
Gleich nach Ankunft ziehe ich mein Lieblingsoutfit an - Badeshorts und ein Trägershirt. In einem Shop kaufe ich einen Sack Eis, eine kleine Flasche Campari und eine Tüte Orangensaft. Ich schmeisse alles in den Wassersack und mache mich damit auf zum "Split".
Die Langgezogene  Insel wurde einst im Norden durch einen Wirbelsturm in zwei Teile unterteilt. Dieser Spalt wird seither schlicht "Der Spalt" (engl. The split) genannt.
Da heute noch Ostern ist, gehe ich am Abend nach einer Dusche und einem feinen Nachtessen nochmals zum Split, wo eine Live-Band spielt. Mir gefiel es auf dieser Insel von der ersten Sekunde an, doch nach dieser Party im freien mit Raggae-Band bin ich schon fast in Key Caulker verliebt.
An dieser Party lerne ich noch ein paar Mexikaner kennen, welche sich einen Golfwagen (ausser elektrisch betriebenen Golfwagen gibt es keine motorisierten Fahrzeuge auf der Insel) gemietet haben. Wir fahren planlos umher und enden schlussendlich in der einzigen Bar die noch offen hat.




Meine Unterkunft

Mein Zimmer - ich fühle mich in diesen kleinen Raum pudelwohl














In der Schweiz wäre der Name dieses Reisebüros wohl eher Kontraproduktiv


Den nächsten Tag geniesse ich die Stimmung und die Menschen dieser kleinen Karibikinsel. Am Abend treffe ich noch auf Sean, den ich in Merida kennen gelernt habe. Es ist immer schön auf jemanden zu treffen, den man kennt und mit dem man eine gute Zeit hatte.



Am Tag darauf mache ich das, weshalb ich eigentlich hier bin: Tauchen im "Blue Hole" (blaues Loch). Das blue hole entstand während der letzten Eiszeit Jahrtausende zurück, als der Meeresspiegel noch 65 Meter tiefer lag. Während dieser Zeit entstanden Stalaktiten (Tropfstein der von der Decke herunter wächst) und Stalagmiten (Tropfstein der von unten nach Oben wächst). Ab einer Tiefe von 35 bis 40 Meter eröffnet sich beim Tauchen das Höhlensystem und man taucht zwischen Stalaktiten umher die bis zu einer Länge von 8 Meter und einen Durchmesser von 2 Meter haben umher. Wenn ein Stalaktit und ein Stalagmit zusammenwachsen wird das übrigens Stalagnat genannt und auch solche hat es in den Tiefen des Blue Holes.

Zum Blue Hole dauert die Fahrt mit dem Speed-Tauchboot ungefähr zwei Stunden. Ich habe schon viele Schiffsfahrten hinter mir, doch das ist mit Abstand die stürmischste. Aufstehen kann man nicht, weil man sonst quer durch das Boot fliegt. Gleich für den ersten Tauchgang halten wir beim Blue Hole. Nach einer kurzen Einführung von Rastaman, unserem Tauchlehrer der so genannt werden will und den Name sicher auch verdient hat, springen wir ins Wasser. Offiziell dürfte ich ja bis auf 30 Meter Tiefe tauchen, doch als Rastaman mal mit der Hand wedelt, dass ich ein wenig höher Tauchen soll prüfe ich meinen Tiefenmesser und sehe, dass ich auf 46 Meter bin. Ich bin extrem fasziniert von diesen gigantischen Tropfsteinen, und wie ich zwischen diesen umher tauchen kann.
Das Blue Hole hat noch mehr zu bieten - Haie! Beim Auftauchen sehen wir zwei Prachtsexemplare von Bullsharks und mehere Caribbean Reef Sharks. Das Blue Hole ist übrigens Teil des zweitgrössten Reefs der Welt (nach dem Great Barrier). Genannt wird es Lighthouse Reef. Die nächsten zwei Tauchgänge machen wir ebenfalls an diesem Reef und von diesen zwei Tauchgängen bin ich ebenfalls absolut überwältigt.
Nach dem zweiten Tauchgang halten wir auf einer kleinen Insel für das Mittagessen. Der Wald dieser Insel wird von einer riesen Kolonie Fregattenvögel und Rotfusstölpel bevölkert.


Einfahrt in das Blue Hole
 
An Board hat es auch noch eine Gruppe, welche "nur" Schnorcheln geht.


Nach dem Tauchen

Auf der kleinen Insel, wo wir die Mittagspause machen

Nach dem Tauchen

Ein Rotfusstölpel
Seinen Verwandten, den Blaufusstölpel, kennt ihr ja noch vom Galapagos Post.


Wie schon erwähnt blasen die männlichen Fregattenvögel einen roten Sack auf, wenn sie die Weibchen beeindrucken wollen.
Schön zu sehen ist auch, wie viele Fregattvögel und Blaufusstölpel es in dieser Kolonie leben. Und auch an Nachwuchs fehlt es nicht.








Die hungrigen Schnäbel der Jungen halten die Mutter auf Trab.







Auch dieser kleine, plüschige Rotfusstölpel will gefüttert werden.





Auf dem Tauchboot



Rastaman

Für die Heimfahrt gibt es noch eine kleine Erfrischung

Den nächsten Tag verbringe ich wieder mit Relaxen auf der Insel, bevor ich am Folgetag, dem 4. April nochmals Tauchen gehe. Da mir die drei Tauchgänge so super gefallen haben, gehe ich nochmals mit der selben Tauchschule an den selben Orten tauchen. Heute ist auch Sean mit dabei an Board, was mich sehr freut da es immer cool ist einen Tauchbuddy zu haben den man kennt.
Auch das zweite Mal bin ich von den Tauchgängen überwältigt. Dieses mal sehen wir im Blue Hole sogar noch etliche Haie mehr - jedoch sind sie weiter entfernt als das erste mal.

Am nächsten Morgen reise ich bereits wieder ab. Mit mir reisen auch Sean, Jana und Dave ab. Jana und Dave habe ich auf Key Caulker kennen gelernt, da sie in der selben Unterkunft übernachtet haben.
Wir alle wollen nach Flores, Guatemala reisen. Da wir alle jedoch alle das Return-Ticket nach Belize City bereits gekauft haben und Sean mit einer anderen Schiffsfahrtgesellschaft fährt ist unser Plan, dass wir uns in Belize City treffen und dann den Bus gemeinsam nach Flores nehmen.
Irgendwie klappt das nicht wie geplant und so reise ich schlussendlich nur mit Jana und Dave gemeinsam nach Guatemala und werden dann Sean hoffentlich in Flores wieder antreffen.
Eigentlich ist Guatemala auf meiner Reise nicht eingeplant. Ich wollte eigentlich von Belize aus zurück nach Mexiko. Doch was Sean mir über Guatemala erzählt hat und dann kann ich noch mit ihm Reisen hat mich überzeugt. Also - Planänderung 


The Split

The Split




Die Bar am "Split"















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